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Politik: Thüringens SPD-Chef rechnet fest mit Wiederwahl

Berlin - Der Absturz für Christoph Matschie kam am 13. Juni: Bei der Landtagswahl in Thüringen erreichte die SPD, deren Spitzenkandidat Matschie war, nur 14,3 Prozent, 4,2 Prozentpunkte weniger als 1999 – und verpasste das Wahlziel, die Alleinregierung der CDU zu beenden.

Von Matthias Schlegel

Berlin - Der Absturz für Christoph Matschie kam am 13. Juni: Bei der Landtagswahl in Thüringen erreichte die SPD, deren Spitzenkandidat Matschie war, nur 14,3 Prozent, 4,2 Prozentpunkte weniger als 1999 – und verpasste das Wahlziel, die Alleinregierung der CDU zu beenden. Es hagelte Kritik an dem SPD-Landesvorsitzenden: Der damalige parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium sei im Wahlkampf zu wenig in Thüringen zu sehen gewesen, er habe durch sein Liebäugeln mit einer großen Koalition die Stammwählerschaft verschreckt und mit seiner frühen Absage an eine Kooperation mit der PDS mögliche Alternativen verbaut.

Zu dumm, dass sich der im Jahr des Mauerbaus 1961 in Mühlhausen geborene Matschie schon vor dem Wahltag festgelegt hatte, den Job in Berlin aufzugeben, auf jeden Fall als Fraktionsführer in den Landtag seiner thüringischen Heimat einzuziehen und sich erneut um den Landesvorsitz zu bewerben.

Die ersten beiden Schritte sind vollzogen. Der dritte soll am heutigen Samstag erfolgen, wenn sich Matschie auf dem SPD-Landesparteitag in Bad Langensalza zur Wahl stellt. Hinter ihm liegt eine wochenlange Ochsentour durch 23 Kreisverbände. Und offenbar hat er es geschafft, die Stimmung in der nicht einmal 5000 Mitglieder zählenden Landespartei zu wenden, die Basis wieder für sich zu gewinnen. Das Lager um seinen langjährigen Widersacher Richard Dewes, einst Innenminister in der schwarz-roten Thüringer Regierung und bis 1999 selbst SPD-Landeschef, scheint zu bröckeln.

Und so mag der standhafte Rotschopf Recht behalten, wenn er am Vortag des Parteitages sagt: „Ich rechne fest mit einer Wiederwahl.“ Und auf die Nachfrage, wie viel Prozent er sich denn zutraue, klingt in der Antwort die Vorsicht desjenigen mit, der schon manche Ernüchterung in der noch jungen politischen Laufbahn durchlebt hat: „Mehrheit ist Mehrheit.“

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