zum Hauptinhalt

Politik: Tiermehl im Futtertrog

Die USA haben in den 90er Jahren ihre Grenzen für europäisches Rindfleisch geschlossen. Damit reagierten sie auf den Ausbruch der Rinderkrankheit BSE in Großbritannien.

Die USA haben in den 90er Jahren ihre Grenzen für europäisches Rindfleisch geschlossen. Damit reagierten sie auf den Ausbruch der Rinderkrankheit BSE in Großbritannien. Über ein Verbot von Tiermehl, das in Europa als vermutliche Ursache für die Krankheit erkannt worden ist, ist in den USA allerdings kaum diskutiert worden. Lediglich die hochinfektösen Teile von Rindern – Gehirn und Rückenmark – dürfen nicht mehr zu Tiermehl verarbeitet werden. Und an sich dürfen Kühe auch nicht an Kühe verfüttert werden. Doch Linda Detwiler, die bis 2003 im Agrarministerium die Arbeitsgruppe BSE geleitet hat, weist auf Schlupflöcher hin. Der „New York Times“ sagte sie, dass beispielsweise Rinderbestandteile, die zu Schweine oder Geflügelfutter verarbeitet werden, über einen Umweg wieder im Futtertrog für Kühe landen können. Dann nämlich, wenn Abfall von Geflügelfarmen, oft nicht verbrauchtes Futter, als Kraftfutter an Milchbauern verkauft wird. Außerdem fehlt in den USA bisher noch ein System, um die Tiere bis zu ihrem Geburtsort zurückverfolgen zu können. Eine weitere Risikoquelle ist das in Deutschland inzwischen verbotene so genannte Separatorenfleisch. Dabei werden maschinell die letzten Fleischfetzen vom Rückgrat der Kühe abgekratzt. Dabei kann Rückenmark in dieses billige Fleisch geraten, das dann zu Hot Dogs verarbeitet wird. deh

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false