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Todesurteil für Saddam: Hunderte bewerben sich als Henker

Nach der Bekanntgabe des Todesurteils gegen Saddam Hussein haben sich Hunderte von Irakern als Henker beworben. Der frühere irakische Machthaber soll innerhalb von 30 Tagen gehängt werden.

Bagdad/Washington - Ein Berater des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki sagte im US-Fernsehsender ABC, die Interessenten gehörten allen drei großen Religionsgemeinschaften und allen ethnischen Gruppierungen an. Offiziell gebe es keinen Henker, die Regierung habe eine solche Position auch nicht ausgeschrieben, sagte Bassam al-Husseinies laut ABC weiter.

Ein irakisches Berufungsgericht bestätigte am Dienstag das Todesurteil gegen Saddam Hussein und zwei seiner Gefolgsleute. Das Urteil werde nun innerhalb von 30 Tagen vollstreckt, erklärte der Vorsitzende Richter des Berufungsgerichts, Munir Haddad, auf einer Pressekonferenz in Bagdad. Eine neue Berufung ist nicht möglich.

Die US-Regierung lobte die "mutigen Anstrengungen" der irakischen Richter. Dagegen sprachen die Verteidiger Saddam Husseins von "Siegerjustiz".

Saddam Hussein will wie ein "Märtyrer" sterben

Hussein selbst kündigte an, wie ein "Märtyrer" sterben zu wollen. "Ich opfere mich. Wenn es Gottes Wille ist, dann wird er mich in eine Reihe mit den wahren Männern und Märtyrern stellen", hieß es in einem "an das irakische Volk" addressierten Brief Saddam Husseins.

Der frühere Diktator forderte seine Landsleute darin auf, gegenüber ihren Feinden Einigkeit zu beweisen. Die Verteidiger Saddam Husseins bestätigten die Echtheit des Schreibens. (tso/AFP/dpa)

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