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Tschad: Frankreich will in Bürgerkrieg eingreifen

Frankreich ist bereit, mit einem internationalen Mandat auf Seiten der Regierung im Tschad zu intervenieren. Schon jetzt schützen französische Truppen den Flughafen. Doch die Lage wird immer prekärer.

Der UN-Sicherheitsrat konnte sich am Sonntagabend aber noch nicht auf eine Haltung zu dem Konflikt einigen. Frankreich könne "im Rahmen eines Mandats der UN eingreifen, um die Integrität des Tschads und seiner legitimen Regierung zu sichern", sagte Verteidigungsminister Hervé Morin der Zeitung "Le Figaro" (Montag). Das aktuelle Militärabkommen regele nur "Fragen der Logistik und Gesundheit". Außenminister Bernard Kouchner erklärte, auch ein Mandat der Afrikanischen Union könne die Lage ändern.

Bei schweren Kämpfen am Wochenende hatten die Rebellen den mit Panzern geschützten Präsidentenpalast nicht erobern können.Französische Militärexperten erklärten, die Zeit spiele für Präsident Idriss Déby, weil die Rebellen Probleme mit dem Nachschub aus ihren 800 Kilometer entfernten Stützpunkten im Sudan hätten. Am Montagmorgen zogen sich die mit Granatwerfern und automatischen Gewehren bewaffneten Rebellen weitgehend aus N'Djamena zurück. Die französischen Truppen beschränkten sich auf die Sicherung des Flughafens und ihrer Stützpunkte sowie der zur Evakuierung von Ausländern wichtigen Wege.

Wegen der Kämpfe war die Stationierung der europäischen Truppe zum Schutz der Flüchtlinge im Osten des Tschads und in der angrenzenden Zentralafrikanischen Republik suspendiert worden. Die Stationierung sei aber nicht gefährdet, sagte Morin. Eine "europäische Truppe zur Sicherung der Stabilität und Sicherheit im Tschad" besitze jetzt "größere Legitimität als zuvor". (liv/dpa)

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