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Sie ist es bereits, er will es werden. Hannelore Kraft (SPD) und Norbert Röttgen (CDU) ringen um das Ministerpräsidenten-Amt

© dpa

TV-Duell: Kraft und Röttgen liefern sich heftigen Schlagabtausch

Erstes TV-Duell im NRW-Wahlkampf: Hannelore Kraft (SPD) gegen Norbert Röttgen (CDU). Vor allem bei den Themen Haushalt und Kinderbetreuung lieferten sich die beiden Spitzenkandidaten Wortgefechte.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Bundesumweltminister Norbert Röttgen haben sich knapp zwei Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen einen heftigen Schlagabtausch im Fernsehen geliefert. Hauptstreitpunkte in dem einstündigen TV-Duell der Spitzenkandidaten von SPD und CDU im WDR-Fernsehen waren am Montagabend die Themen Haushalt und Kinderbetreuung. In Nordrhein-Westfalen wird am 13. Mai gewählt.

Röttgen warf der rot-grünen Minderheitsregierung mangelnden Sparwillen vor. Rot-Grün habe die hohen Steuereinnahmen nicht genutzt, um die Neuverschuldung entscheidend zu verringern: „Sie machen zu viele neue Schulden“, hielt Röttgen der Ministerpräsidentin vor. Bei einem Wahlsieg werde die CDU die Ausgaben die Landes um 1,6 Milliarden Euro kürzen.

Kraft hielt dagegen, dass Nordrhein-Westfalen bei der Pro-Kopf- Neuverschuldung mit 165 Euro im Jahr unter den Bundesländern einen Platz im guten Mittelfeld einnehme. Zudem habe das Land im ersten Quartal 2012 erstmals sei längerem wieder zu den Zahlern im Länderfinanzausgleich gehört. Die Regierungschefin verteidigte ihren Kurs der vorbeugenden Sozialpolitik. Nur so ließen sich hohe gesellschaftliche Reparaturkosten vermeiden.

Besonders heftig stritten Kraft und Röttgen über die Kinderbetreuung. Die Ministerpräsidentin wies den Vorwurf zurück, sie wolle eine Kita-Pflicht für alle Kinder. „Wir sind nicht für eine Kita-Pflicht“, versicherte sie. Kraft hatte am Wochenende gesagt, wenn die Bildung in der Kindertagesstätte beginnen solle, „müssen wir auch sicherstellen, dass alle Kinder da sind“.

Röttgen sieht darin ein Plädoyer für eine Kita-Pflicht. Bei diesem Thema werde ein fundamentaler Unterschied zwischen CDU und SPD deutlich - für die CDU habe der Elternwille Vorrang. „Ich finde gut, dass jetzt endlich mal ein Inhalt deutlich wird, wo wir unterschiedlicher Auffassung sind.“ Röttgen warf der rot-grünen Minderheitsregierung vor, den Ausbau von Plätzen in Kindertagesstätten vernachlässigt zu haben. NRW nehme auf diesem Feld den letzten Platz unter den Bundesländern ein. Kraft machte dafür die alte schwarz-gelbe Landesregierung verantwortlich.

Ihr Kabinett habe sich daran gemacht, diese Versäumnisse auszugleichen. Anders als die CDU-FDP-Koalition habe Rot-Grün den Kommunen Landesgeld zum Ausbau der Krippen gegeben.

Kraft will auch im Falle einer Wahlniederlage in Düsseldorf bleiben: „Mein Platz ist hier in Nordrhein-Westfalen. Ich werde hier weiter Politik machen. An welcher Stelle, wird dann meine Partei und meine Fraktion entscheiden.“ Röttgen ließ weiter offen, ob er bei einer Niederlage der CDU als Oppositionsführer nach Düsseldorf kommt. Wenn die Bürger der CDU nicht die Regierungsverantwortung übertrügen, „dann werden wir uns zusammensetzen in der CDU und werden gemeinsam entscheiden“, sagte der Umweltminister. Er sei in dieser Frage „innerlich völlig frei“. (dpa)

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