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Uganda: Rebellen stecken Kirche in Brand

Kämpfer einer ungandischen Rebellengruppe haben angeblich im Nordostkongo eine überfüllte Kirche angesteckt. Die Rebellen haben seit Weihnachten hunderte Zivilisten getötet. Sie wüten nicht nur in Uganda, sondern auch in den Nachbarländern.

Rebellen der ugandischen Widerstandsarmee des Herrn (Lord's Resistance Army, LRA) haben nach ugandischen Medienberichten am Wochenende im Nordostkongo eine überfüllte Kirche während eines Gottesdienstes niedergebrannt. Bisher ist nicht bekannt, wie viele Menschen in den Flammen ums Leben kamen, berichtete die Zeitung "New Vision" am Montag. Während des LRA-Angriffs am späten Samstagabend seien hunderte Menschen in der Kirche gewesen, hieß es unter Berufung auf den kongolesischen Rundfunksender Radio Okapi. Die Rebellen hätten außerdem mehrere Farmen angegriffen und die Bewohner mit Knüppeln und Äxten brutal getötet.

Seit Weihnachten hunderte Menschen getötet

Nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat die LRA seit einem Massaker am Weihnachtstag mehr als 600 Menschen getötet und etwa 160 Kinder verschleppt. Die Rebellenorganisation, die mehr als 20 Jahre im Norden Ugandas Bürgerkrieg führte, ist berüchtigt für den massiven Einsatz von Kindersoldaten.

Seit längerem hält sich LRA-Führer Joseph Kony, der einen fundamentalistischen Gottesstaat errichten will, mit seinen Anhängern im nordostkongolesischen Urwald versteckt. Von dort aus überfallen sie nicht nur Dörfer im Kongo, sondern auch im Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik. Im vergangenen Monat starteten Truppen aus dem Kongo, Südsudan und Uganda gemeinsam die Offensive "Blitz und Donner" gegen die LRA-Stützpunkte.

Allein in der Umgebung des Dorfes Doruma habe die LRA in den vergangenen Wochen etwa 300 Menschen umgebracht, sagte HRW- Afrikaexpertin Anneke van Woudenberg über eine Untersuchung der Organisation zu den LRA-Massakern. "In einem Dorf gab es nur sechs Überlebende. Einer von ihnen, ein 72 Jahre alter Mann, der sich zum Weihnachtsmahl verspätet hatte, versteckte sich im Gebüsch und musste voller Entsetzen zusehen, wie seine Frau, Kinder und Enkel getötet wurden." (jnb/dpa)

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