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Rund 50 pru-russische Teilnehmer einer Kundgebung im Zentrum der Stadt haben ein Verwaltungsgebäude in Donezk gestürmt.

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Ukraine: Pro-russische Demonstranten stürmen Gebäude in Donezk

Rund 50 Teilnehmer einer Kundgebung im Zentrum der Stadt haben ein Verwaltungsgebäude in Donezk gestürmt. Sie überwanden eine Polizeiabsperrung und hissten darauf die russische Fahne.

Trotz eines massiven Polizeiaufgebots sind pro-russische Aktivisten in der ostukrainischen Großstadt Donezk in die Gebietsverwaltung eingedrungen. Befürworter einer Abspaltung von Kiew warfen Fenster ein und hissten die russische Flagge statt der ukrainischen, wie das örtliche Internetportal novosti.dn.ua am Sonntag berichtete. Unter den etwa 1500 Demonstranten riefen zahlreiche Teilnehmer “Russland, Russland“. Die Angreifer hätten einigen Milizionären die Schutzschilde entrissen. Vor dem Gebäude versammelten sich Hunderte Menschen. Die Sicherheitskräfte brachten einen Wasserwerfer in Stellung. Zuvor hatten rund 2000 Gegner der prowestlichen Regierung friedlich auf dem zentralen Leninplatz für einen Anschluss ihrer Heimat an Russland demonstriert.
In der Stadt Lugansk nahe der Grenze zu Russland attackierte eine Menge die Vertretung des Geheimdiensts SBU. Demonstranten schlugen die Tür ein und warfen Ziegelsteine sowie Rauchbomben. Bei den Krawallen sollen zwei Menschen verletzt worden sein, wie örtliche Medien berichteten. Der SBU hatte am Vortag die Festnahme von 15 Männern in dem Gebiet bekanntgegeben, die angeblich mit Waffengewalt staatliche Gebäude besetzen wollten. Es war aber zunächst unklar, ob es sich bei den Verdächtigen um moskautreue Kräfte handelt. Auch in der Millionenstadt Charkow gingen bei zwei Kundgebungen insgesamt etwa 1500 prorussische Demonstranten auf die Straße. Dabei blieb es zunächst friedlich.

Nach der Eingliederung der Halbinsel Krim durch Russland wächst die Sorge, dass die Regierung in Moskau die Lage auch im Osten der Ukraine destabilisieren und Truppen in das Nachbarland einmarschieren lassen könnte. Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte Russland vor einem solchen Schritt und drohte mit wirtschaftlichen Sanktionen. (Reuters, dpa)

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