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Wer hat Angst vorm Klimawandel?

© ddp

Umfrage: Deutsche haben Angst vor Klimawandel verloren

Wenn es um das Thema Klimawandel geht, macht sich die Mehrheit der Deutschen keine Sorgen mehr. Einer neuen Umfrage zufolge glaubt jeder Vierte sogar, dass Deutschland von dem Klimawandel eher profitieren wird.

Der Klimawandel macht den Deutschen offenbar nicht mehr so viel Angst wie noch in den vergangenen Jahren. Wie eine repräsentative Infratest-Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ergab, fürchtet sich nur noch eine Minderheit von 42 Prozent vor der globalen Erwärmung. Im Herbst 2006 äußerten offenbar noch 62 Prozent der Befragten Befürchtungen hinsichtlich des Klimawandels.

Wie die Umfrage weiter ergab, hält jeder dritte Deutsche die Prognose der Klimaforscher, nach der es langfristig immer wärmer wird, nicht für zuverlässig. Jeder Vierte glaubt, dass Deutschland von dem Klimawandel sogar eher profitieren wird.

Das schwindende Vertrauen in die Klimaforschung hat möglicherweise auch mit den jüngst bekanntgewordenen Fehlern im Bericht des Weltklimarates IPCC zu tun. In einigen Passagen des IPCC-Sachstandsberichts aus dem Jahr 2007 waren Fehler entdeckt worden. Einer dieser Fehler bezog sich auf die Gletscher des Himalaya, deren komplettes Abschmelzen bis zum Jahr 2035 prognostiziert wurde, gemeint war das Jahr 2350.

Als erste Fachorganisation fordert deshalb jetzt die deutsche Leibniz-Gemeinschaft, der mehrere Klimaforschungsinstitute unterstehen, den Rücktritt von IPCC-Chef Rajendra Pachauri. Dem "Spiegel" sagte Leibniz-Präsident Ernst Rietschel, er sehe die Klimaforschung "in einer schwierigen Situation", weil man den Skeptikern "eine offene Flanke hingehalten" habe. "Rajendra Pachauri sollte dafür die Verantwortung übernehmen und zurücktreten", sagte Rietschel. (ddp/AFP)

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