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Umstrittene Äußerungen: Katholiken kritisieren Meisner

Die Kritik am Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner reißt nach seiner Äußerung über „entartete Kultur“ nicht ab.

Berlin - Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bezeichnete die Wortwahl als „indiskutabel“. Er habe Mitleid mit einem Mann, „der in jedes Fettnäpfchen tritt“, sagte Thomas Sternberg, kulturpolitischer Sprecher des ZdK, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Autonomie der Kunst ist in unserer Kirche theologisch völlig unbestritten“, sagte Sternberg.Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Fritz Kuhn, sagte dem Tagesspiegel: „Jetzt ist die deutsche Bischofskonferenz aufgefordert, sich klar von Kardinal Meisner zu distanzieren.“ Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „An Kardinal Meisners kulturellen Rundumschlägen ist nicht seine Meinung zur Kunst zu kritisieren, sondern seine für einen hohen Würdenträger der katholischen Kirche erstaunlich unbedachte Wortwahl.“

Der Kölner Erzbischof hat sich bislang nicht öffentlich entschuldigt, bedauerte aber, dass die „Missinterpretation eines einzelnen Wortes“ die Schönheit der Feier zur Einweihung des neuen Diözesanmuseums Kolumba überschattet habe. Meisner hatte in seiner Predigt bei der Eröffnung des Museums am Freitagabend gesagt: „Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet.“ Der Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp warf Meisners Kritikern vor, voreingenommen zu sein. Tsp/dpa

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