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Umweltschutz: Töpfer: Atomkraft kein Mittel gegen Klimawandel

Die Äußerungen von Schavan sind auf Widerstand gestoßen. Im Gegensatz zur Forschungsministerin sieht Parteikollege Klaus Töpfer in einer längeren Nutzung der Atomkraft kein geeignetes Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

Berlin - Es stehe fest, dass mit der Nuklearenergie das Problem des Klimawandels nicht bewältigt werden könne, sagte Töpfer. Auf zu hohe Risiken der Atomkraft und "unlösbare Atommüllprobleme" verwies die Vorsitzende des Umweltverbands BUND, Angelika Zahrnt.

Die Atomkraft dürfe nur noch übergangsweise eine Rolle spielen, auch wenn sie zur Minderung des Kohlendioxidausstoßes beitrage, sagte Töpfer. Statt dessen müsse massiv in die Entwicklung erneuerbarer Energien investiert und Energie effizienter genutzt werden. Zwar räumte auch der ehemalige Bundesumweltminister eine Rolle der Atomkraft als "Brückentechnologie" ein, doch solle diese Brücke "so kurz wie möglich" gemacht werden.

Schavan: Atomkraft als "Brückentechnologie"

Schavan sagte der "Passauer Neuen Presse": "Die Atomkraft wird als ,Brückentechnologie' Bedeutung haben, solange wir nicht genügend Energie einsparen und fossile sowie erneuerbare Energiequellen nicht ausreichen." Die Ministerin kritisierte Äußerungen von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD), wonach die Atomkraft nicht die Antwort auf den Klimawandel sei. Schavan sagte, es habe noch niemand eine Antwort darauf gegeben, ob sich die Klimaziele ohne Atomkraft erreichen ließen.

"Wer beim Klimaschutz seine Hoffnungen auf Atomkraft setzt, wird scheitern", erklärte Zahrnt. Ein Ausbau der Atomkraft sei auch abgesehen von den genannten Risiken zu teuer und aufgrund der begrenzten Uran-Vorkommen gar nicht möglich.

Skeptisch äußerte sich Zahrnt auch zur geplanten CO2-Abscheidung in Kohlekraftwerken, da diese ebenfalls teuer sei und den Wirkungsgrad von Kraftwerken verschlechtere. Kritisch bewertete die BUND-Vorsitzende auch das Verbrennen von Biosprit. Hier mahnte Töpfer ebenfalls zur Vorsicht. Er warnte im Deutschlandradio, die Erzeugung von Biosprit dürfe nicht den Wasserhaushalt, die intakte Natur und die Ernährungsbasis der Welt in Frage stellen. (tso/AFP)

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