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Politik: UN-Runde zum Klimaschutz: "Hartes Ringen" um Verminderung von Treibhausgasen

Mehr als 2 000 Vertreter aus über 150 Staaten sind am Montag in Bonn zu einer weiteren UN-Verhandlungsrunde über den weltweiten Klimaschutz zusammengetroffen. Bei der Arbeitstagung auf Beamtenebene, die bis Freitag dauert, sollen weitere Fortschritte zur nach wie vor strittigen Umsetzung des Kyoto-Abkommens zur Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase erzielt werden.

Mehr als 2 000 Vertreter aus über 150 Staaten sind am Montag in Bonn zu einer weiteren UN-Verhandlungsrunde über den weltweiten Klimaschutz zusammengetroffen. Bei der Arbeitstagung auf Beamtenebene, die bis Freitag dauert, sollen weitere Fortschritte zur nach wie vor strittigen Umsetzung des Kyoto-Abkommens zur Verminderung klimaschädlicher Treibhausgase erzielt werden. Damit wollen die Teilnehmerstaaten die Weichen für eine Übereinkunft auf der sechsten Weltklimakonferenz im November in Den Haag stellen.

Eine Einigung bei der Ministertagung in Den Haag sei Voraussetzung dafür, dass das Kyoto-Protokoll spätestens 2002 - zehn Jahre nach dem Erdgipfel von Rio de Janeiro - in Kraft treten könne, betonte Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Dieses von Bundeskanzler Gerhard Schröder im vergangenen Oktober bei der fünften Vertragsstaatenkonferenz geforderte Zieldatum werde mittlerweile von der großen Mehrheit der Staatengemeinschaft unterstützt.

In der japanischen Stadt Kyoto hatten sich die Industrieländer im Dezember 1997 darauf verständigt, ihre wesentlichen Treibhausgase um 5,2 Prozent zu vermindern. Strittig ist nach wie vor, wie diese Reduzierungen erreicht werden sollen. Das Kyoto-Protokoll tritt erst in Kraft, wenn es von mindestens 55 Ländern ratifiziert wurde.

Bei den Bonner Verhandlungen gehe es vor allem um technische Details und die Vorbereitung von möglichen Kompromissen, erläuterte der deutsche Verhandlungsführer Karsten Sach vom Bundesumweltministerium. Darüber sei ein "hartes Ringen" zu erwarten. Die Lösung der politischen Kerndifferenzen - wie das Ausmaß des zulässigen Handels mit Treibhausgas-Emissionen oder die Anrechnung von Kohlendioxid-Minderungsmaßnahmen außerhalb des eigenen Landes - werde erst auf Ministerebene in Den Haag erfolgen.

Die Bundesregierung werde in Bonn darauf dringen, die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der Kyoto-Vereinbarungen sicherzustellen und keine Schlupflöcher zuzulassen, betonte Trittin. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass es trotz formaler Einhaltung des Protokolls zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen komme. Deutschland werde seine Vorreiterolle beim Klimaschutz durch die gerade erarbeitete Minderungsstrategie für Treibhausgase unterstreichen.

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