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Politik: Ungewohnte Töne aus der Besserverdiener-Ecke: FDP soll auf emotionale Themen wie Umwelt und Bildung mehr Wert legen (Interview mit G. Rexrodt)

Steckt die FDP in ihrer tiefsten Krise der Nachkriegszeit?Die FDP hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder große Niederlagen erlebt, aber auch immer wieder große Erfolge gehabt.

Steckt die FDP in ihrer tiefsten Krise der Nachkriegszeit?

Die FDP hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder große Niederlagen erlebt, aber auch immer wieder große Erfolge gehabt. Sie wird auch in Zukunft große Erfolge haben.

Woher nehmen Sie den Optimismus?

Ich bin optimistisch, weil unser Programm so gut ist.

Ein gutes Programm reicht den Wählern offenbar nicht. Wie steht es mit dem Personal, das das Programm vermitteln soll?

Unser Problem ist: Wir haben eine sehr unangenehme Botschaft: Mehr Staatsferne, mehr Eigenverantwortung fordern wir. Das müssen wir erst noch verständlich machen. Das braucht aber Zeit.

Wie viel Zeit hat die FDP dafür und fürs Überleben? Welche Wahl wird die entscheidende sein?

Alle Wahlen sind jetzt wichtig, auch auf kommunaler Ebene. Jetzt konzentrieren wir uns auf Berlin. Dann auf Schleswig-Holstein.

Und die FDP wird dann auch mehr Herz als Programm zeigen?

Wir müssen uns tatsächlich statt des rationalen Themas Wirtschaft mehr jenen Themen zuwenden, die die Menschen aus ihrer Erfahrungswelt kennen und emotional berühren: der Bildung, der Umwelt und der Inneren Sicherheit.

Wer soll die emotionalen Themen an den Mann bringen? Wolfgang Gerhardt? Der ist nicht gerade von Fortune geschlagen. Dafür oft geschlagen worden. Brauchen Sie nicht unbedingt eine neue Führungsspitze?

In der Partei gibt es breite Zustimmung für Wolfgang Gerhardt. Den Abweichlern wird unangemessen viel Raum gegeben. Wir sind eine altersmäßig sehr ausgeglichene Partei, mit erfahrenen Leuten wie Gerhardt, Brüderle - und wenn Sie so wollen - mir. Unter den Jüngeren haben wir Guido Westerwelle. Unser Vorstand ist außerordentlich jung.

Wieviele Niederlagen verträgt Gerhardt noch?

Die Partei gewinnt gemeinsam, die Partei verliert gemeinsam.Das Interview führte Rüdiger Scheidges.

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