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Mitrovica

© AFP

Unruhen in Mitrovica: UN-Polizist stirbt nach Ausschreitungen im Kosovo

Der Gewaltausbruch in der Stadt Mitrovica war erheblich: Aufgebrachte Serben hatten ein Gericht besetzt, Polizisten der Uno-Verwaltung und die Nato-Schutztruppe mussten eingreifen. Die Auseinandersetzung forderte das Leben eines UN-Polizisten.

Nach den gewalttätigen Ausschreitungen in der Stadt Mitrovica im Norden des Kosovos ist am Montagabend ein ukrainischer UN-Polizist an seinen Verletzungen gestorben. Der Sonderpolizist starb in einem Militärkrankenhaus, sagte der Kosovo-Polizeisprecher Veton Elshani in der Hauptstadt Pristina. Bei den Zusammenstößen mit aufgebrachten Serben waren am Montag 63 internationale Polizisten der UN-Kosovo-Verwaltung Unmik verletzt worden, zehn davon schwer. Auch 22 französische Kfor-Soldaten wurden verwundet. Zwölf davon wurden am Dienstag mit schweren Verletzungen zur Behandlung in die Heimat geflogen. Sie seien durch Handgranaten verletzt worden, die Serben geworfen hatten, sagte Kfor-Sprecher Jean Luc Cotard.

Etwa 100 Serben wurden bei den schwersten Ausschreitungen seit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos vor einem Monat verletzt, einer davon lebensgefährlich. Die Kfor habe die Lage in der zwischen Serben und Albanern geteilten Stadt inzwischen unter Kontrolle, hieß es. Dennoch kam es am Dienstag erneut zu einem Zwischenfall, als junge Serben einen französischen Kfor-Konvoi mit Steinen bewarfen. Die Soldaten setzten Blendgranaten und Gummigeschosse ein, woraufhin sich die Randalierer zurückzogen.

Die Ausschreitungen in Mitrovica waren nach der gewaltsamen Räumung eines Kreisgerichts entbrannt, das seit Freitag von Serben besetzt war. Durch die Stadt verläuft entlang des Ibar-Flusses die Grenze zum mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovos. Schätzungsweise 50.000 Serben leben hier. Eine ähnlich große Zahl von Serben wohnt meist verstreut im übrigen Kosovo. (mhz/dpa)

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