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Politik: Urlauber verlassen das Land

Tourismusindustrie befürchtet Zusammenbruch

Nairobi - Kenias Tourismusindustrie fürchtet das Schlimmste. „Die nächsten 24 Stunden werden entscheidend sein, ob wir den Touristikbereich retten können“, sagte Khalid Shapi, Geschäftsführer eines Veranstalters von Safarireisen. „Touristen, die bereits im Land sind, verlassen Kenia vorzeitig“, klagte Kuldip Sondhi, Vorsitzender des Touristikverbands an der Küste und selbst Besitzer einer Hotelgruppe. „Wenn das Chaos in der nächsten Woche anhält, können wir dem Tourismus Lebewohl sagen.“ Hotelbetreiber berichteten von zahlreichen Stornierungen. Am Flughafen von Mombasa traf bereits ein Flugzeug ein, das ausschließlich Urlauber zur vorzeitigen Rückkehr nach Frankreich an Bord nahm. Sollten sich die Herkunftsländer der Urlauber dazu entschließen, alle Touristen auszufliegen, wäre das ein harter Schlag für eine der wichtigen wirtschaftlichen Säulen des Entwicklungslandes.

In anderen europäischen Ländern wie Großbritannien und Frankreich haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Veranstalter ihre Reisen nach Kenia vorerst aus dem Programm genommen.

Auf das Angebot, bevorstehende Kenia-Reisen zu stornieren oder auf andere Ziele auszuweichen, sind in den vergangenen Tagen viele deutsche Touristen eingegangen – wie leergefegt sind die Maschinen von LTU und Condor nach Mombasa aber nicht. Bei der Tui Deutschland, wo Kenia-Touren mit Abreise bis einschließlich 13. Januar abgesagt oder umgebucht werden können, „haben bisher etwa 100 Kunden diesen Wunsch geäußert“, sagte Sprecherin Alexa Hüner in Hannover. Dies sei etwa die Hälfte der Gäste, die Buchungen für diesen Zeitraum hatten. Bei der Thomas-CookGruppe „ist es nicht die Mehrheit der Gäste, die das Storno- und Umbuchungsangebot nutzt“, sagte Sprecher Mathias Brandes in Oberursel. dpa

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