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US-Außenpolitik: Armitage will Pakistan nicht bedroht haben

Washingtons früherer Vize-Außenminister Armitage hat Pakistans Machthaber Musharraf nach eigenen Angaben keine militärische Gewalt angedroht. Dazu sei er gar nicht autorisiert, widersprach Armitage damit den Aussagen Musharrafs.

Washington - Der ehemalige US-Vizeaußenminister Richard Armitage hat Pakistans Regierung seinen eigenen Worten zufolge nach dem 11. September nicht militärisch gedroht. "Ich habe nie mit der Anwendung von militärischer Gewalt gedroht", sagte Armitage dem US-Sender CNN. "Dazu bin ich nicht autorisiert." Er habe dem pakistanischen Geheimdienstchef lediglich gesagt, das Land stehe vor der Wahl, entweder mit den Vereinigten Staaten zu sein oder gegen sie. Armitage wies damit den Vorwurf des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf zurück, er habe gedroht, Pakistan zu bombardieren und "zurück in die Steinzeit" zu versetzen. Die Drohung wurde laut Musharraf über den pakistanischen Geheimdienstchef an ihn übermittelt.

Bei einem Treffen im Weißen Haus in Washington wollten weder Musharraf selbst noch US-Präsident George W. Bush die Aussagen bestätigen. Bush sagte, er sei "verblüfft" gewesen über die "Schärfe der Worte" in Zeitungsartikeln, in denen von den Aussagen Musharrafs die Rede gewesen sei. Der damalige US-Außenminister Colin Powell habe ihm 2001 nur gesagt, Musharraf verstehe, was auf dem Spiel stehe und wolle deshalb den USA helfen. Musharraf wollte sich nicht äußern und verwies auf einen Vertrag mit einem US-Verlag, der ihm Stillschweigen bis zum Erscheinen seines Buches am 25. Oktober auferlege.

Pakistan schlug sich kurz nach dem 11. September 2001 auf die Seite der USA im Anti-Terror-Kampf. Die USA hatten die afghanische Taliban-Regierung Ende 2001 gestürzt und kämpfen bis heute zusammen mit Nato-Truppen und afghanischen Soldaten gegen mutmaßliche Taliban-Kämpfer. (tso/AFP)

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