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Politik: USA warnen vor neuen Terrorangriffen

Die USA haben vor möglichen neuen Terroranschlägen im Laufe der nächsten sieben Tage gewarnt. Es gebe glaubwürdige Informationen, dass Attacken in den USA oder gegen US-Einrichtungen im Ausland geplant seien, sagte Justizminister John Ashcroft in Washington.

Die USA haben vor möglichen neuen Terroranschlägen im Laufe der nächsten sieben Tage gewarnt. Es gebe glaubwürdige Informationen, dass Attacken in den USA oder gegen US-Einrichtungen im Ausland geplant seien, sagte Justizminister John Ashcroft in Washington. Er wies zugleich darauf hin, dass es keine Hinweise auf die etwaigen Ziele oder die mögliche Anschlagsmethode gebe. Die US-Regierung nehme die Informationen aber sehr ernst und betrachte es als ihre Verantwortung, die Öffentlichkeit zu warnen. Aus Regierungskreisen verlautete, die Informationen deuteten auf bin Ladens Terrororganisation Al Quaida hin. Zum Thema Online Spezial: Terror und die Folgen Themenschwerpunkte: Krieg - Afghanistan - Bin Laden - Islam - Fahndung - Bio-Terrorismus Fotostrecke: Der Krieg in Afghanistan US-Senator John McCain kritisierte indirekt die unklare Warnung Ashcrofts. Er hätte gerne ein wenig mehr Details. "Dann müssten wir keine Angst vor dem Unbekannten haben, denn das ist das Schlimmste", sagte der Republikaner. Anders als die US-Regierung hat das deutsche Bundeskriminalamt nach eigenen Angaben keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Terroranschläge. Wie ein BKA-Sprecher am Dienstag in Wiesbaden sagte, ist die Sicherheitslage in Deutschland aber unverändert angespannt.

Die USA starteten am Dienstag eine neue Angriffswelle rund um die Taliban-Hochburg Kandahar, wie der TV-Sender El Dschasira berichtete. Der US-Oberbefehlshaber im Afghanistan-Krieg, Tommy Franks, sagte in Usbekistan, die US-Operation verlaufe nach Plan. Die Kampagne sei entgegen anders lautenden Berichten nicht ins Stocken geraten. Nach Angaben von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sind einige Führer der Taliban und von Al Qaida bei den Angriffen ums Leben gekommen; aber niemand aus der "Topebene". Nach Taliban-Angaben befinden sich bereits 500 US-Soldaten als Helfer bei der Nordallianz. Rumsfeld sagte nur, es handele sich um eine sehr kleine Zahl von Soldaten. Sie sollten bei der Beschaffung von Zieldaten für die Bombenangriffe helfen. Auch im Süden Afghanistans seien immer wieder Bodentruppen im Einsatz. Der britische Verteidigungsminister Geoff Hoon, der mit Rumsfeld über die Lage beraten hatte, sagte, "zum gegenwärtigen Zeitpunkt" befänden sich keine britischen Soldaten in Afghanistan.

Die Amerikaner zweifeln unterdessen zunehmend am Erfolg der Kampagne. Nach einer Umfrage von CBS und "New York Times" zeigen sich immer mehr US-Bürger skeptisch, dass bin Laden gefasst wird. Auch werden Zweifel an der Haltbarkeit der internationalen Anti-Terror-Koalition sowie Sicherheitsbedenken laut. Nur noch 18 Prozent der Befragten äußern "großes Vertrauen", dass die US-Regierung ihre Bürger schützen kann. Der britische Premier Tony Blair mahnte am Dienstag, die Anschläge vom 11. September "nicht zu vergessen". In einer Rede in Wales beschwor er die Entschlossenheit, den Kampf gegen bin Laden "bis zum Ende" zu führen.

Unterdessen sind weitere Milzbrand-Fälle bestätigt worden, darunter auch ein Fall von Lungenmilzbrand bei einer Frau in New York.

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