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Politik: Verband rechnet mit schnellem Anstieg der Soldatinnen-Zahl

In wenigen Jahren wird es nach Einschätzung des Bundeswehr-Verbandes Zehntausende Soldatinnen in Deutschland geben. Der Verbandsvorsitzende Bernhard Gertz sagte der "Saarbrücker Zeitung", er halte es für möglich, dass schon von 2001 an jährlich rund 6000 Frauen von der Bundeswehr aufgenommen werden.

In wenigen Jahren wird es nach Einschätzung des Bundeswehr-Verbandes Zehntausende Soldatinnen in Deutschland geben. Der Verbandsvorsitzende Bernhard Gertz sagte der "Saarbrücker Zeitung", er halte es für möglich, dass schon von 2001 an jährlich rund 6000 Frauen von der Bundeswehr aufgenommen werden. In Zukunft könnten 20 Prozent der Soldaten der Bundeswehr weiblich sein. Vom Jahr 2001 an soll das Gleichberechtigungsurteil des Europäischen Gerichtshofs zur Bundeswehr umgesetzt werden. Knapp zwei Wochen nach dem Urteil berichten Wehrdienstberater der Bundeswehr von einer großen Nachfrage junger Job-Sucherinnen - vor allem im Osten Deutschlands, wo hohe Arbeitslosigkeit herrscht, wie die Zeitung schreibt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte: "Wir haben das Ziel, 2001 die ersten Frauen einzustellen."

Es werde noch "eine Weile" dauern, bis 20 Prozent der 190 000 Zeit- und Berufssoldaten Frauen seien, sagte Gertz. "Aber ich kann mir das ohne weiteres vorstellen." Die Bundeswehr müsse jedes Jahr rund 20 000 ausscheidende Zeit- und Berufssoldaten ersetzen. Unter Qualitäts-Gesichtspunkten hätten Frauen "allerbeste Aussichten, männliche Bewerber auszustechen". Gertz wies darauf hin, dass im Sanitätsdienst, wo es bereits Soldatinnen gibt, der Anteil geeigneter Kandidatinnen deutlich höher sei als der qualifizierter männlicher Bewerber.

Die Deutsche Hausfrauengewerkschaft sprach sich gegen eine Wehrpflicht für Frauen aus. Eine Verpflichtung zum Wehr- oder Zivildienst wäre nur fair, wenn es ein Gehalt für Familienarbeit gäbe, erklärte die Vorsitzende Wiltraud Beckenbach.

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