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Verkehr: CSU hält an Münchner Transrapid-Plänen fest

Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen könnten die geplante Transrapid-Trasse in München teurer machen als bisher vorgesehen. Die CSU will trotz des Unglücks im Emsland an Plänen für eine Münchner Strecke festhalten.

München - CSU-Chef Edmund Stoiber sagte nach Beratungen des Präsidiums und des Vorstands seiner Partei, es wäre nicht richtig, jetzt das gesamte Projekt in Frage zu stellen. Allerdings werde die CSU bei der beteiligten Industrie ein Sicherheitskonzept einfordern, damit sich solch ein Unglück nicht wiederhole. Stoiber stellte zugleich eine Erhöhung des bayerischen Anteils bei der Finanzierung der Münchner Transrapid-Strecke in Aussicht.

Bayerns Verkehrsminister Huber (CSU) sagte dem Radiosender Antenne Bayern, es könne sein, dass durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen weitere Aufwendungen nötig würden. Bund, Land und Industrie seien der Auffassung, dass die Sicherheit oberste Priorität habe. Alle neuen Erkenntnisse, die sich aus dem Unglück ziehen ließen, würden bei den Planungen für die Münchner Flughafenstrecke aufgenommen.

Grüne fordern Verzicht

Gefährdet sieht Huber die geplante Münchner Trasse der Magnetschwebebahn trotz des schweren Unglücks nicht. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) habe am Sonntag "keinesfalls eine Änderung des Zeitplans angekündigt", sagte Huber im Bayerischen Rundfunk. Zwar müssten die Erkenntnisse aus dem Unfall analysiert und in die Planungen eingebracht werden. Er rechne jedoch bis Mitte 2007 mit dem Abschluss des Genehmigungsverfahrens: "Dieser Zeitplan wird durch die mögliche Nachbesserung des Sicherheitskonzepts nicht in Frage gestellt."

Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Klaus Lippold (CDU), sprach sich ebenfalls dafür aus, an der geplanten Münchener Strecke festzuhalten. "Ich glaube nicht, dass man automatisch von einer solchen Hochtechnologie Abstand nehmen sollte", sagte Lippold im RBB-Inforadio.

Dagegen lehnen die Grünen den Bau der Transrapid-Strecke trotz des geplanten Sicherheitsgutachtens ab. Grünen-Verkehrsexperte Winfried Hermann führte vor allem finanzielle Gründe an. Der Transrapid sei mehr als doppelt so teuer wie normale Schienenprojekte, sagte er im Südwestrundfunk. (tso/ddp)

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