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Politik: Verplappert

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Manchmal findet man einfach nicht die richtigen Worte. Oder sie rutschen einem unbedacht aus dem Mund – und erst später wird klar, welcher verbale Schaden angerichtet wurde.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Manchmal findet man einfach nicht die richtigen Worte. Oder sie rutschen einem unbedacht aus dem Mund – und erst später wird klar, welcher verbale Schaden angerichtet wurde. Aber gesagt ist gesagt, Worte lassen sich nicht zurücknehmen.

Das beste Beispiel: die legendär gewordenen „Peanuts“, die den damaligen Deutsche Bank-Chef Hilmar Kopper in die Schlagzeilen katapultierten. „Peanuts“, also Kleinigkeiten, das waren die vom kriminellen Baulöwen Jürgen Schneider unbezahlten Rechnungen in Höhe von 50 Millionen Mark.

Manchmal wählt man auch einfach nur den falschen Zeitpunkt. Das beste Beispiel: der mittlerweile ehemalige Verteidigungsminister Rudolf Scharping. Seine hübschen Pool-Plansche-Fotos mit der geliebten Gräfin in der „Bunten“ kamen einfach zur Unzeit. Während Scharping öffentlich seinen Urlaub und seine neue Liebe genoss, bereiteten sich seine Soldaten im Ausland auf den Mazedonien-Einsatz vor. Nicht nur dieser Patzer kostete ihn seinen Kopf.

Manchmal hat man auch Glück. Da wählt man die falschen Worte zum richtigen Zeitpunkt. So rutschte dem Industriepräsidenten Michael Rogowski in dieser Woche eine Bemerkung raus, für die Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber wenige Tage zuvor noch Prügel bezogen hatte. Der CSU-Politiker hatte heftige Kritik einstecken müssen wegen seiner patzigen Worte, das Parlament werde „überbewertet". BDI-Chef Rogowski äußerte sich ähnlich flapsig: „Die Demokratie ist nicht die größte Priorität im kommenden Jahr“, sagte er. Das ging zwischen den Rauswürfen von Ron Sommer und Rudolf Scharping allerdings völlig unter.

Glück gehabt. Cordula Eubel

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