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Politik: Waffenstillstand mit Tamilenrebellen in Sri Lanka

Nach 19 Jahren Bürgerkrieg in Sri Lanka mit 69 000 Toten haben die Tamilenrebellen und die Regierung unter Vermittlung Norwegens ein umstrittenes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. "Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer dauerhaften Lösung des ethnischen Problems", sagte Ministerpräsident Ranil Wickramasinghe am Freitag in der Frontstadt Vavuniya im Norden des Landes.

Nach 19 Jahren Bürgerkrieg in Sri Lanka mit 69 000 Toten haben die Tamilenrebellen und die Regierung unter Vermittlung Norwegens ein umstrittenes Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. "Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer dauerhaften Lösung des ethnischen Problems", sagte Ministerpräsident Ranil Wickramasinghe am Freitag in der Frontstadt Vavuniya im Norden des Landes. Präsidentin Chandrika Kumaratunga kritisierte das Abkommen, das am Sonntag in Kraft treten soll, jedoch als nicht verfassungsgemäß. Sie sei nicht ausreichend informiert worden, sagte Kumaratunga.

Die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) kämpfen seit 1983 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit in Sri Lanka. Das Abkommen vom Freitag besiegelt den ersten Waffenstillstand zwischen LTTE und Regierung, seit 1995 Verhandlungen zwischen LTTE-Anführer Velupillai Prabhakaran und Kumaratunga gescheitert waren. Beide Seiten hatten bereits seit Weihnachten einseitig verkündete Feuerpausen eingehalten.

Norwegen bemüht sich seit mehr als einem Jahr trotz Rückschlägen, LTTE und Regierung an den Verhandlungstisch zu bringen. Prabhakaran und Wickramasinghe unterzeichneten den Waffenstillstand, ohne sich zu treffen. Beobachter erwarten, dass die Regierung der LTTE in den geplanten Verhandlungen eine größere Autonomie für die überwiegend von Tamilen bewohnten Gebiete im Norden und Osten Sri Lankas anbieten wird. Eine Teilung der Insel kommt für die Regierung nicht in Frage.

Für eine Autonomie-Regelung ist eine Verfassungsänderung nötig. Dazu müssten Kumaratungas Volksallianz und Wickramasinghes Nationale Front zusammenarbeiten. Beobachter werteten deshalb die Kritik Kumaratungas als mögliches Hindernis bei Verhandlungen. Die Volksallianz hatte bis Ende vergangenen Jahres die Regierung gestellt, dann aber die Wahlen verloren. Der damalige Oppositionsführer Wickramasinghe wechselte ins Amt des Regierungschefs.

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