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Politik: Wahlkampf bis zuletzt

Romney „unter Dampf“, Obama gelassen.

Washington - Kampf um die Stimmen bis zur letzten Minute: Selbst am „Election Day“ waren Kandidaten noch eifrig unterwegs. Und zwar nach Ohio. Der „Swing State“ – mal demokratisch, mal republikanisch – galt als mitentscheidend für den Ausgang der Wahl. Innerhalb weniger Minuten trafen am Dienstagmittag auf dem Flughafen von Cleveland erst Präsidentschaftskandidat Mitt Romney, dann Barack Obamas Stellvertreter Joe Biden und schließlich Romneys ausgewählter Stellvertreter Paul Ryan ein. „Romney steht unter Dampf“, sagte Ryan über den auch am Ende noch vollen Terminkalender des Herausforderers. Obama selbst ging es gelassener an, er verbrachte den Tag in seiner Heimatstadt Chicago und spielte unter anderem Basketball. Doch telefonierte er viel, auch mit Radiostationen, und ermunterte Wahlhelfer in verschiedenen Staaten, im Endspurt alles zu geben.

Den ersten Sieg konnte Obama gleich nach Öffnung der ersten Wahllokale in zwei Dörfchen in New Hampshire einstreichen, die traditionell die Stimmabgabe eröffnen. In Hart’s Location gewann der demokratische Amtsinhaber mit 23 Stimmen, für Romney votierten neun Bürger. In Dixville Notch gab es ein Patt von fünf zu fünf. Die ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale in einigen Staaten brachten keine Überraschung: In Indiana und Kentucky lag Romney erwartungsgemäß vorn, in Vermont wurde Obama als Sieger gesehen, Virginia war knapp.

Die Umfragen deuteten überwiegend darauf hin, dass Obama wiedergewählt und die parallele Kongresswahl den Status quo bestätigen würde: Die Republikaner behalten die deutliche Mehrheit im Abgeordnetenhaus, die Demokraten verteidigen ihre knappe Mehrheit im Senat. Da die beiden Lager aber von ungefähr gleich großen Gruppen unterstützt werden, konnten bereits geringfügige Abweichungen im Wahlverhalten oder bei der Wahlbeteiligung zu einem anderen Endergebnis führen. Wegen des Sturms „Sandy“ ist für Geschädigte in New Jersey die Wahl bis Freitag verlängert worden.

Am Wahltag fanden die Kandidaten nach einem harten Wahlkampf freundliche Worte über den Gegner. Obama gratulierte Romney zu einem „beherzten Wahlkampf“. Romney sagte über Obama:„Dieser Präsident hat eine wirklich starke Kampagne gefahren. Ich glaube, dass er ein guter Mensch ist.“ Aber es sei Zeit für eine neue Richtung. Das dachten auch einige Börsianer. Besonders Firmen, die potenziell von einem Wahlsieg Romneys profitieren könnten, zählten am Dienstag zu den Gewinnern: Flugzeughersteller, Rüstungskonzerne und Finanzunternehmen verzeichneten Kursgewinne. Tsp

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