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Politik: Was nicht zusammenpasst, sollte nicht zusammengehen (Kommentar)

Regine Hildebrandt tritt ab, die Große Koalition in Brandenburg kommt. Das ist folgerichtig.

Regine Hildebrandt tritt ab, die Große Koalition in Brandenburg kommt. Das ist folgerichtig. Was nicht zusammenpasst, sollte nicht zusammengehen. Insofern ist der Schritt der populärsten märkischen Politikerin nur konsequent. Erst recht in einer Zeit, in der sich Politiker meist nicht um das gestern Gesagte kümmen. Noch bemerkenswerter ist etwas anderes, nämlich die Eindeutigkeit, mit der sich die Sozialdemokraten auf ihrem Sonderparteitag für die Koalition mit der CDU entschieden, obwohl sie damit ihre neben Stolpe wichtigste Identifikationsfigur opferten. Trotz Hildebrandts Trommelfeuer für Rot-Rot nach Schweriner Vorbild, gab es kaum Befürworter. Was ist in Brandenburg eigentlich anders als in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt, wo Sozialdemokraten und SED-Nachfolger Bündnisse schlossen? Das Land ist anders: Es wird viel stärker von Berlin geprägt, als es märkische Politiker wahrhaben wollen. Und auch die SPD ist anders, konservativer. Schon weil sie vom strukturkonservativen Christen Manfred Stolpe geprägt wird. Es gibt aber noch einen dritten, vielleicht den entscheidenden Grund: In Mecklenburg-Vorpommern, in Sachsen-Anhalt hatten sich seinerzeit Große Koalitionen verschlissen, in Brandenburg hingegen die SPD-Alleinregierung. Die meisten Wähler wollten hier die Große Koalition, weil sie nur ihr den erhofften Aufbruch zutrauen. Insofern hat in Brandenburg die "kleine DDR" wohl ausgedient.

ma

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