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Weltklimakonferenz: USA, Japan und Kanada bremsen die Weltklimakonferenz

Es besteht Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz, da sind sich alle einig. Ganz anders sehen das offensichtlich die USA, Japan und Kanada, die die Verhandlungsrunden der Weltklimakonferenz in Bali torpedieren.

Die USA, Japan und Kanada entwickeln sich nach Angaben von Verhandlungsbeobachtern bei der Weltklimakonferenz als größte Bremser für Fortschritte beim Klimaschutz. Sie hätten bislang in allen Verhandlungsrunden versucht, ehrgeizige Ziele und konkrete Zusagen abzuwürgen, sagte die Vorsitzende der Umweltorganisation "Friends of the Earth", Meena Raman, in Nusa Dua auf Bali. Selbst die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zu konkreten Fragen des Technologietransfers sei auf ihren Widerstand gestoßen. Die Industrieländer hätten sich schon vor Jahren verpflichtet, den armen Ländern mit sauberen Technologien zu besserer Energienutzung zu verhelfen, doch seien die Zusagen bis heute nicht eingehalten.

"Wenn so klar ist, dass die Industrieländer ihre Verpflichtungen nicht einhalten, wie kann man dann von den Entwicklungsländern erwarten, dass sie eigene Beiträge zum Klimaschutz leisten?", sagte Raman. Unter den Kyoto-Vereinbarungen sei festgehalten, dass die Entwicklungsländer dafür auf den Technologietransfer angewiesen seien. "Wir sind skeptisch, ob die Industrieländer den Klimawandel wirklich als Topthema betrachten." Die USA wollen einem neuen Klimaschutzvertrag nur zustimmen, wenn darin auch die Entwicklungsländer zum Klimaschutz verpflichtet werden. Das Kyoto-Protokoll sieht nur Emissionssenkungen für Industrieländer vor.

Der Europa-Direktor des Umweltgruppenverbandes "Climate Action Network" verlangte klare Zusagen auch von den USA, Japan und Kanada zu dem Ziel, die Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Das war die Empfehlung eines Vorbereitungstreffens der Bali-Konferenz in Wien. "Wenn wir hier einen Fahrplan für neue Klimaverhandlungen aufstellen, müssen wir auch festlegen, wo die Reise hingeht", sagte Matthias Duwe. (saw/dpa)

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