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Politik: Weniger Zahler, mehr Rentner

Berlin Seit der Gesetzgeber die Rentenhöhe per Nachhaltigkeitsfaktor berechnet, hängt sie nicht mehr allein von der Lohnentwicklung ab. Die Rentenanpassungsformel berücksichtigt jetzt auch die jeweilige Zahl der Rentenempfänger und der Beitragszahler.

Berlin Seit der Gesetzgeber die Rentenhöhe per Nachhaltigkeitsfaktor berechnet, hängt sie nicht mehr allein von der Lohnentwicklung ab. Die Rentenanpassungsformel berücksichtigt jetzt auch die jeweilige Zahl der Rentenempfänger und der Beitragszahler. Und bei letzteren steht es nicht zum Besten: Die Flaute auf dem Arbeitsmarkt bescherte den Rentenversicherern einen derartigen Knick bei den Beitragszahlern, dass die Renten zum 1.Juli 2005 – rein rechnerisch – um ein Prozent hätten sinken müssen. Zum Vergleich: Waren Ende 2002 noch 33,92 Millionen Menschen „aktiv versichert“, waren es Ende 2003 nur noch 33,36. Die Zahl der Rentner stieg im Gegenzug von 19,58 auf 19,81 Millionen.

Rentenkürzungen wollte der Gesetzgeber allerdings weitmöglichst verhindern. Deshalb sind Minusrunden für den Fall ausgeschlossen, dass die Löhne in Deutschland steigen, und sei es auch nur geringfügig. Um die Rentenkassen für die derart verpassten Einsparungen zu entschädigen, schlägt der Experte Bert Rürup einen Nachholfaktor vor. Damit würde dann die Rentenerhöhung bei stärker steigenden Löhnen verringert.

Jeder Prozentpunkt, um den die Beiträge erhöht würden, brächte den Rentenkassen 8,7 Milliarden. Jeder Prozentpunkt mehr bei den Löhnen würde – über die Pflichtbeiträge – 1,5 Milliarden ausmachen. Und 100000 mehr Beitragszahler machten sich mit 500 Millionen bemerkbar. Stiegen die Renten um einen Prozentpunkt, müssten die Versicherer 2,2 Milliarden mehr aufbringen. Höhere Krankenversicherungsbeiträge bei den Rentnern kämen fast so teuer: Jeder Prozentpunkt kostet zwei Milliarden Euro. raw

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