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Wiedervereinigung: Zyperns Präsident sagt Militärmanöver ab

Präsident Christofias will die zarten Bande, die während der Wiedervereinigungsgespräche zwischen dem griechischen und dem türkischen Teil Zyperns geknüpft wurden, nicht zerstören. Deswegen wurde ein Militärmanöver abgeblasen.

Der Präsident der Republik Zypern, Demetris Christofias, hat ein für diese Woche geplantes Militärmanöver abgesagt, um die Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der Mittelmeerinsel nicht zu stören. Sein Kabinett habe schon seit einiger Zeit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vorschlagen wollen, das Nikiforos-Manöver zu verschieben oder ganz abzusagen, sagte Christofias am Montag vor Journalisten in Nikosia. Aufgrund dieser Haltung seiner Minister habe er beschlossen, die Militärübung abzublasen. Christofias war zuvor zu seinem fünften Treffen mit dem Chef der türkischen Zyprer, Mehmet Ali Talat, zusammengekommen. Das nächste Treffen ist für den 22. Oktober geplant.

Christofias fügte hinzu, die griechischen Zyprer verlangten nun von den türkischen Zyprern, dass diese ihre jährlichen Übungen mit den türkischen Streitkräften ebenfalls absagten. Beim alljährlichen Nikiforos-Manöver sind tausende Reservisten der griechischen Zyprer tagelang zu Wasser und zu Land im Einsatz.

Zypern ist seit 1974 geteilt, als die Türkei in den Norden der Mittelmeerinsel einmarschierte - als Reaktion auf einen Coup der griechischen Zyprer, die damit die Vereinigung mit Griechenland erzwingen wollten. Die Türkei hat Schätzungen zufolge weiter rund 40.000 Soldaten im türkischen Norden Zyperns stationiert, im von der Regierung kontrollierten Süden steht unterdessen ein kleines griechisches Kontingent. Die jährlichen Manöver beider Seiten haben immer wieder zu Spannungen geführt. (mpr/AFP)

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