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Politik: Wohlstandsbericht: Jeder Fünfte in relativer Armut

Fast jeder fünfte Erwerbstätige lebt einem Zeitungsbericht zufolge in relativer Armut. Nahezu jeder Fünfte der 36 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland habe 1998 höchstens die Hälfte des durchschnittlichen Bruttoeinkommens von 65 000 Mark im Jahr für seine Arbeit bezogen, berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf den noch unveröffentlichten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung.

Fast jeder fünfte Erwerbstätige lebt einem Zeitungsbericht zufolge in relativer Armut. Nahezu jeder Fünfte der 36 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland habe 1998 höchstens die Hälfte des durchschnittlichen Bruttoeinkommens von 65 000 Mark im Jahr für seine Arbeit bezogen, berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf den noch unveröffentlichten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung. Als Hauptursache für die hohe Zahl an niedrigen Einkommen nennt der Bericht den Vormarsch der Teilzeitjobs.

Unter relativer Armut wird verstanden, wenn jemand aufgrund seines geringen Einkommens und Vermögens von einer Lebensweise ausgeschlossen ist, die in einer Gesellschaft allgemein als Minimum angesehen wird. Dem gegenüber stehen laut "FR" fast zwei Millionen Bundesbürger, die mehr als das doppelte des Durchschnittseinkommens verdienen.

Auch ein Teil der Selbstständigen habe mit niedrigen Einkommen zu der großen Zahl an Geringverdienern beigetragen, schreibt das Blatt. Bei weiteren 15 Prozent der Beschäftigten lag der Jahresverdienst zwischen 50 und 75 Prozent des Durchschnitts. Fast ein Drittel der 80 Millionen Bundesbürger blieb mit dem Einkommen unter der 50 Prozent-Schwelle, dem Maß für "relative Armut". Betroffen davon sind vor allem allein erziehende Frauen, Arbeitslose und Empfänger von Sozialhilfe.

Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte am Montag in Berlin, der Bericht werde Anfang April im Kabinett sein. Es ist die erste derartige bundesweite Untersuchung. Die Vorlage des Berichts, der künftig regelmäßig erstellt werden soll, war von SPD und Grünen in der Koalitionsvereinbarung beschlossen worden. Bei der Vorstellung einer vorbereitenden Konzeptstudie des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) im Oktober 1999 hatte Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) betont, es gehe nicht nur darum, die Einkommens- und Vermögensverhältnisse in Deutschland zu analysieren, sondern auch darum, sozialpolitische Instrumente zur Bekämpfung von Armut zu entwickeln.

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