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Politik: Zug um Zug

Die Luft soll besser werden – für die Nichtraucher. Auch in Bars und Restaurants

Für die einen ist es ein Stück Kultur: die Zigarette nach dem Essen oder zum Bier. Für die anderen ist der blaue Dunst schlicht stinkende, quälend beißende Belästigung. Während Nichtraucher sich dem Qualm in Deutschland in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln, der Bahn, dem Flieger und am Arbeitsplatz nicht mehr aussetzen müssen, blieb den Freunden der Glimmstängel bislang eine Bastion: die Gastronomie. Dabei scheint sich – glaubt man jüngsten Umfragen – ein gesellschaftlicher Wandel zu vollziehen: Mehr als die Hälfte der Deutschen, so fand Emnid heraus, ist für ein Rauchverbot in Kneipen, Büros und öffentlichen Gebäuden: 56 Prozent wollen ein AntiRaucher-Gesetz. Sogar jeder dritte Raucher (36 Prozent) ist dafür. Gegen ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen sprachen sich 42 Prozent aus. Und auch die Fakten sprechen für sich: Jährlich sterben in Deutschland offiziellen Studien zufolge knapp 120 000 Menschen an rauchbedingten Krankheiten. Die volkswirtschaftlichen Kosten (Arbeitsausfall wegen Krankheit und Tod sowie medizinische Versorgung) beliefen sich 2002 auf fast 20 Milliarden Euro. Die EU hat zwar den Kampf gegen das Rauchen verschärft, will aber die Frage von Rauchverboten den Ländern überlassen. Einige EU-Staaten haben inzwischen strenge Gesetze erlassen, und auch in Deutschland soll der Nichtraucherschutz nun verbessert werden – zumindest für die Gäste. Kellner und Barkeeper werden weiter mit dem Qualm leben müssen: Ein generelles Rauchverbot wird es bei uns vorerst wohl nicht geben.

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