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Zusammenarbeit: Deutschland hofft auf mehr Gas aus Angola

Mehr Gas und Lesungen: Wirtschaft und Kultur sollen die Säulen einer engeren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Angola sein.

Der angolanische Präsident José Eduardo dos Santos unterzeichnete bei seinem ersten Deutschlandbesuch am Freitag bei Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Kulturabkommen, das die Gründung eines Goethe-Instituts in der Hauptstadt Luanda vorsieht. Zudem schlossen er und der neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg beim zweiten Deutsch-Angolanischen Wirtschaftsforum eine „strategische Wirtschaftspartnerschaft“. Guttenberg sagte vor den etwa 350 Teilnehmern des Forums in Berlin: „Afrika wird der Schwerpunkt meiner Außenwirtschaftspolitik sein.“ Man dürfe den Nachbarkontinent „nicht Asien überlassen“, sagte er.

Dos Santos, der das Land seit 1979 führt und 2002 einen 27 Jahre dauernden Bürgerkrieg beenden konnte, sagte: „Angola ist ein politisch und sozial stabiles Land.“ Im vergangenen September fanden zum ersten Mal nach 16 Jahren Parlamentswahlen statt, die dos Santos’ Partei mit mehr als 82 Prozent Zustimmung überwältigend gewonnen hat. Dos Santos hatte für dieses Jahr zum ersten Mal seit 1992 Präsidentschaftswahlen angekündigt, allerdings verlor er darüber in Berlin kein Wort. Denn der Termin scheint wieder infrage gestellt zu sein, zumal dos Santos angeblich selbst nicht wieder antreten will, aber keinen Nachfolger aufgebaut hat.

Deutschland zeigt großes Interesse an Investitionen ins angolanische Gasgeschäft. Angola ist der zweitgrößte afrikanische Ölerzeuger mit knapp 1,9 Millionen Barrel (159 Liter) täglicher Förderung. Bisher wird das gleichzeitig erzeugte Erdgas nahezu vollständig abgefackelt. Dieses Gas soll in Zukunft jedoch verflüssigt und in Tankern auf die Märkte in den USA und in Europa transportiert werden. Die Energieerzeuger Eon und EnBW zeigten am Freitag in Berlin großes Interesse, in dieses Geschäft einzusteigen. Zudem wollen beide Konzerne in Angola auch ins Stromgeschäft einsteigen. deh

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