zum Hauptinhalt

Politik: Zwangsarbeit in DDR soll Folgen haben Politik bringt Fonds

von Firmen ins Gespräch.

Berlin - Die Fertigung von Produkten für westliche Unternehmen durch DDR-Häftlinge wird für die Auftraggeber wohl noch ein Nachspiel haben. Nachdem immer mehr Beispiele bekannt wurden, dass Konzerne von Zwangsarbeitern produzierte Waren verkauften, verlangt die Politik den Beginn einer Aufarbeitung durch die Unternehmen selbst. „Die Wirtschaft muss sich mit ihrer Geschichte und der daraus erwachsenen Verantwortung beschäftigen“, sagte der Vorsitzende des Kultur- und Medienausschusses im Bundestag, Marco Wanderwitz (CDU), dem Tagesspiegel. Er erwarte, dass sich die Unternehmen, die betroffen seien, ein Bild von ihren geschäftlichen Verbindungen mit der DDR-Regierung machen und ihre Verantwortung transparent aufarbeiten. Nicht ausschließen wollte er auch Entschädigungszahlungen an ehemalige DDR-Zwangsarbeiter. Allerdings werde es dabei kaum um Einzelfalllösungen gehen können. Vielmehr stellt er sich vor, dass die Unternehmen Geld in einen Fonds einzahlen, aus dem weitere Forschungsarbeit finanziert wird.

In ersten Reaktionen hatten Unternehmen betont, sie hätten keine Kenntnis gehabt, dass auch Häftlinge ihre Erzeugnisse gefertigt haben. Laut der jüngsten Studie der Stasiunterlagenbehörde „Knastware für den Klassenfeind“ hatte die Stasi die Aufgabe, die Häftlingsarbeit gegenüber dem Westen geheim zu halten. Dennoch wurde diese Praxis bekannt, auch weil freigekaufte Häftlinge selbst gefertigte Erzeugnisse in den Läden wiedererkannten. Das Thema sei aber offenbar in den Verhandlungen der Treuhandstelle des Bundeswirtschaftsministeriums mit den DDR-Außenhändlern nie angesprochen worden, heißt es in der Studie. sc/asi

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false