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Zweifelhafte Kooperation: BKA bildet Personenschützer in China aus

Beamte des Bundeskriminalamtes sind in den vergangenen Jahren mehrfach nach China gereist, um Personenschützer auszubilden. Zuletzt, um China im Vorfeld der Olympischen Spiele mit deutschem Wissen zu versorgen. Jetzt kann das Bundeskriminalamt nicht ausschließen, dass die chinesischen Personenschützer auch zur Gruppe der Fackelwächter gehörten, die wegen ihrer Brutalität in die Kritik gerieten.

Während Deutschland noch darüber rätselt, welche Behörde in welcher Form an der Ausbildung von Polizisten in Libyen beteiligt war, kommt bereits die nächste Meldung: Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" schreibt vorab, das Bundeskriminalamt (BKA) habe im Vorfeld von Olympia Personenschützer in China ausgebildet.

Ein Sprecher des BKA betätigte gegenüber zoomer.de, dass es eine Zusammenarbeit des BKA mit den chinesischen Behörden gegeben habe. Eine erste Anfrage soll 2003 an das Bundesinneministerium gerichtet worden sein. Es handle sich hierbei um einen üblichen Vorgang, so der Sprecher des Kriminalamts.

Seminare zum Schutz rund um Olympia

Das Bundesinnenministerium bestätigte den Vorgang ebenfalls: "China reiht sich ein in den Kontext internationaler Kooperationen", so ein Ministeriumssprecher zu zoomer.de. In etwa 55 Staaten bildet das BKA nach Angaben des Kriminalamtes weltweit aus. Die Seminare sollen in erster Linie dazu dienen, Personen auszubilden, um die Kriminalitätsbekämpfung zu verbessern. "Verbrechen und Terrorismus sind grenzüberschreitend", ergänzt das Inneministerium. Zusätzlich werden nach Angaben des BKA Seminare abgehalten, um Objekt- und Personenschützer auszubilden.

Etwa einmal im Jahr seien Beamte des BKA in China gewesen, um dort ein- bis zweiwöchige Seminare durchzuführen und "Know-How" weiter zu geben, erklärte der Sprecher. Hintergrund für die Zusammenarbeit sei die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele gewesen. Das BKA unterstützte die chinesischen Behörden bei der Ausbildung von Personenschützern, die während der Olympischen Spiele zum Schutz von Athleten und Funktionären eingesetzt werden sollen.

Nicht ausschließen konnte der Sprecher, dass die vom BKA ausgebildeten Personenschützer auch zum Schutz der olympischen Fackel eingesetzt worden sind. In der vergangenen Woche wurde Kritik an den chinesischen Fackelwächtern laut - sie waren in London und Paris als besonders aggressiv aufgefallen, was ihnen Kritik als "Schläger" einbrachte. Japan und Australien kündigten an, die chinesischen Sicherheitsleute nicht ins Land lassen zu wollen. (nim)

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