zum Hauptinhalt

Hungersnot in Ostafrika: Zweite UN-Hilfslieferung in Mogadischu eingetroffen

Trotz erneuter Kämpfe in der somalischen Hauptstadt Mogadischu hat das Welternährungsprogramm WFP weitere Hilfsgüter in das Bürgerkriegsland geliefert.

Am zweiten Tag der Luftbrücke seien mehrere Tonnen Spezialnahrung für unterernährte Kinder eingeflogen worden, teilte das WFP mit. In Mogadischu gelang es der islamistischen Shebab-Miliz nach heftigen Kämpfen, die Truppen der Afrikanischen Union (AU) wieder zurückzudrängen.

Seit Beginn der Luftbrücke am Mittwoch seien 28 Tonnen Spezialnahrung geliefert worden, teilte das WFP mit. Diese sollten nun über Gesundheitszentren an unterernährte Kinder verteilt werden. Ein zweites Flugzeug mit fünf Tonnen Nahrung sei in Gedo im Süden des Landes gelandet. Insgesamt sollen hundert Tonnen Nahrungsmittel per Flugzeug nach Somalia geliefert werden. Nach Angaben der UN-Organisation erhielt sie bisher 250 Millionen Dollar (174 Millionen Euro). Benötigt wird aber das Doppelte, um die Hungersnot am Horn von Afrika zu bekämpfen.

Nachdem sich die Lage in Mogadischu am Freitag zunächst beruhigt hatte, flammten die Kämpfe am Nachmittag wieder auf. Nach Angaben von Augenzeugen mussten die AU-Truppe für Somalia (AMISOM) unter dem Druck der Shebab-Miliz ihre am Donnerstag eroberten Positionen aufgeben. Nahe einer umkämpften Kreuzung war demnach ein brennender AU-Panzer zu sehen. Augenzeugen berichteten, die Leichen von drei ugandischen Soldaten seien durch die Straßen geschleift wurden. Die AU-Truppen bestätigten dies nicht.

In Mogadischu sind seit 2007 rund 9000 Soldaten aus Uganda und Burundi stationiert, um die schwache Übergangsregierung zu stützen.

Sie kontrollieren eine Hälfte der Stadt einschließlich des Flughafens und des Hafens. Seit Februar gewannen sie deutlich an Boden. Die Shebab-Miliz beherrscht aber weiterhin weite Teile des Südens und des Zentrums Somalias. Dort behindert die islamistische Bewegung laut UNO den Zugang zur Bevölkerung und verschärft damit die herrschende Hungersnot.

Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF warnte, dass 1,25 Millionen Kinder in Somalia auf Hilfe angewiesen seien. „Zu viele Kinder sind bereits gestorben und viele weitere droht das gleiche Schicksal, wenn wir nicht handeln“, sagte die UNICEF-Vetreterin in Somalia, Rozanne Chorlton. Demnach sind 640.000 Kinder im Süden des Landes akut unterernährt. Im Juli hätten sechs Flugzeuge und zwei Schiffe Hilfesgüter in den Süden geliefert, die über lokale Partnerorganisationen ihr Ziel erreicht hätten.

China wies die Vorwürfe des deutschen Afrika-Beauftragten, Günter Nooke (CDU), zurück, wonach Peking durch den Kauf von Land am Horn von Afrika zur Hungerkatastrophe in der Region beitrage. „China hatte nie Pläne, im Ausland Land zu erwerben, und hat niemals Land in Afrika gekauft“, erklärte das Außenministeriums in Peking. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false