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Brandenburg: Aussaat von Genmais bestätigt

Potsdam - Das angeblich verunreinige Mais-Saatgut der Firma Pioneer aus Buxtehude (Niedersachsen) ist im Land Brandenburg ausgesät worden. Während dem brandenburgischen Verbraucherschutzministerium, wie berichtet, am Montag noch keine Informationen vorlagen, ob die mit genetisch verändertem Erbgut verunreinigte Ware tatsächlich ausgebracht wurde, habe nun ein Betrieb die Aussaat bestätigt, teilte Peter Rudolph, Referatsleiter Gentechnik im Ministerium, am Dienstag mit.

Von Matthias Matern

Potsdam - Das angeblich verunreinige Mais-Saatgut der Firma Pioneer aus Buxtehude (Niedersachsen) ist im Land Brandenburg ausgesät worden. Während dem brandenburgischen Verbraucherschutzministerium, wie berichtet, am Montag noch keine Informationen vorlagen, ob die mit genetisch verändertem Erbgut verunreinigte Ware tatsächlich ausgebracht wurde, habe nun ein Betrieb die Aussaat bestätigt, teilte Peter Rudolph, Referatsleiter Gentechnik im Ministerium, am Dienstag mit. „Die Pflanzen sind als Brennmaterial für eine Biogasanlage vorgesehen“, berichtete Rudolph.

Von den zwei anderen Betrieben, die das Saatgut erhalten haben sollen, sei noch keine Antwort eingegangen, sagte der Referatsleiter. Dort ist weiter unklar, ob die Samen in die Erde eingebracht worden sind. In der Regel wird Mais von Mitte April bis Anfang Mai ausgesät. Einer der beiden Betriebe hat das Saatgut ebenfalls direkt von der Buxtehuder Firma erhalten, der Dritte von einem Zwischenhändler in Schleswig-Holstein. „Saatgut wird auch zwischen den Agrarbetrieben gehandelt. Es können also täglich weitere Fälle hinzukommen“, so Rudolph.

Trotzdem der Genmaisanbau verboten ist, muss der für die Biogasanlage bestimmte Bestand vorerst nicht durch das sogenannte Umbrechen vernichtet werden. Gemäß des Gentechnikrechts müssten die Pflanzen eigentlich untergepflügt werden. Das Land Brandenburg hegt aber Zweifel an der Qualität der durch das niedersächsische Landwirtschaftsministerium untersuchten Proben. Sobald abschließende Erkenntnisse vorliegen, würden die geforderten Konsequenzen gezogen werden, sagte gestern Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Anita Tack (Linke). „Wir wollen gemeinsam mit den betroffenen Landwirten eine einvernehmliche Lösung finden, zum Beispiel einem freiwilligen Umbruch vor der Maisblüte“, sagt die Ministerin.

Rudolph kritisierte, dass die sieben betroffenen Bundesländer bislang unterschiedlich agieren. Während Mecklenburg-Vorpommern und Bayern bereits das Umpflügen angeordnet hätten, sei in Niedersachsen noch keine Entscheidung gefallen. In Baden-Württemberg seien dagegen 2009 in einem ähnlichen Fall Bestände stehen gelassen worden, weil sie ebenfalls nur als Brennmaterial gedacht waren, so Rudolph. Matthias Matern

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