zum Hauptinhalt
Brandenburg, Neurüdnitz: Das Hochwasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder hat weite Bereiche bis zum Deich überflutet. Die Wasserstände in den Hochwassergebieten an der Oder gehen weiter leicht zurück.

© dpa/Patrick Pleul

Hochwasser in Brandenburg: Oder-Pegel sinken langsam – Alarmstufe 3 teils aufgehoben

Alarmstufe 3 in mehreren Orten aufgehoben + Pegelstände sinken weiter + Umweltminister dringt auf weiteren Hochwasserschutz + Weitere Infos im Newsblog.

Stand:

Aufatmen bei den Einsatzkräften und Bewohnern entlang der Oder: Bei der Hochwasserlage stehen die Zeichen auf Entspannung. Die aktuelle Lage im Newsblog.


Sonntag, 29.09., 14:15 Uhr: Oder-Hochwasser geht zurück – Alarmstufe 3 teils aufgehoben

Das Hochwasser an der Oder in Brandenburg geht allmählich zurück. Im Landkreis Oder-Spree wurde die Alarmstufe 3 für Abschnitte der Pegel Ratzdorf und Eisenhüttenstadt um 8 Uhr aufgehoben, wie das Landesamt für Umwelt mitteilte. Für den Pegel in Frankfurt (Oder) erwartete die Behörde, dass der Wasserstand der Alarmstufe 3 gegen 14 Uhr am Sonntag unterschritten wird.

Für Lebus und Golzow solle die Alarmstufe 3 um 16 Uhr aufgehoben werden, sagte eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland. Der Hochwasserscheitel der Oder passierte den Pegel Hohensaaten-Finow südlich der Stadt Schwedt/Oder.

Bei Alarmstufe 3 werden laut Umweltamt einzelne Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet, bei Stufe 2 Grünland und Waldflächen in Überschwemmungsgebieten. Die Stufe 4, bei der größere Flächen einschließlich Straßen und Anlagen in bebauten Gebieten überflutet sind, wurde bereits aufgehoben. (dpa)


Sonnabend, 28.09., 14:08 Uhr: Hochwasser in Frankfurt (Oder) sinkt – nur noch Alarmstufe 3

Die Hochwasserlage in Frankfurt (Oder) hat sich etwas gebessert. Die bisherige Alarmstufe 4 wurde am Samstagmorgen aufgehoben, es gilt Stufe 3, wie mitgeteilt wurde. Die Wasserstände sinken weiter. Zuvor waren schon in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch-Oderland angesichts der fallenden Pegelstände die Alarmstufen zurückgesetzt worden.

Der deutsch-polnische Grenzfluss verwandelte sich vor Tagen in einen riesigen See, für Anwohner in ufernahen Regionen herrschte Ausnahmezustand. Die Vorkehrungen zum Schutz der Deiche und die Arbeit der Krisenstäbe werden allmählich zurückgefahren.

Die Hochwasserwelle zieht nun Richtung Ostsee. Im Nordosten Brandenburgs ist aber nicht mit der Entwicklung einer kritischen Lage zu rechnen. Denn im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt in der Uckermark fließen große Mengen Wasser in drei Polder – damit werden gezielt Auenlandschaften geflutet. (dpa)


Freitag, 27.09., 16:03 Uhr: Schutzvorkehrungen werden langsam zurückgefahren

Die Hochwasserlage entlang der Oder in Brandenburg hat sich entspannt. Die höchste Alarmstufe 4 wurde angesichts sinkender Pegelstände auf 3 zurückgestuft, wie die Landkreise Oder-Spree und Märkisch-Oderland mitteilten. Auch die Vorkehrungen zum Schutz der Deiche und die Arbeit der Krisenstäbe werden allmählich zurückgefahren.

In Frankfurt (Oder) jedoch bleibt die Alarmstufe 4 vorerst noch bis Samstagmorgen bestehen und wird dann zurückgesetzt. Die Hochwasserschutzanlagen stünden weiter unter hohem Druck, teilte die Stadt mit. (dpa)


15:46 Uhr: Deichwachdienst wird bei Lebus und Golzow am Sonntagabend eingestellt

Der Deichwachdienst, bei dem sogenannte Deichläufer die kilometerlangen Schutzdämme abgehen und auf Schäden überprüfen, wird bei Lebus und Golzow im Kreis Märkisch-Oderland voraussichtlich am Sonntag um 18.00 Uhr eingestellt. Die Arbeit des eigenen Katastrophenschutzstabes könne beendet werden, hieß es.

Eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland sagte: „In den nächsten Tagen wird die Normalität auch in Lebus wieder zurückgekehrt sein.“ Die Altstadt des Ortes direkt an der Oder, der nicht durch einen Schutzdeich gesichert ist, war teils stark vom Hochwasser betroffen, da das Wasser bis an die Häuser heran schwappte. „Da ist Entspannung eingetreten. Das Wasser geht zurück.“

Zwar werden in der Region noch Keller ausgepumpt. Es zeichne sich aber nicht ab, dass größere Schäden eingetreten seien. Ein Problem waren laut Landkreis Biber, die wegen vieler hinterlassener Schadstellen an den Deichen auch geschossen wurden. „Die Maßnahme war wichtig, um Menschenleben und das Eigentum der Bewohner im Oderbruch zu schützen“, so die Sprecherin der Kreisverwaltung. (dpa)


12:35: Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) soll wieder öffnen

Nach zweiwöchiger Schließung wegen des Oder-Hochwassers wird das Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder in wenigen Tagen wieder für Besucher geöffnet. Ab Dienstag könnten Gäste wieder die Dauerausstellung und Veranstaltungen besuchen, teilte das Museum am Freitag mit. Die Sonderausstellung „Experimente: ‘Michael Kohlhaas’ im Museum“ könne am 8. Oktober jedoch nur zum Teil eröffnet werden. Grund seien Verzögerungen im Aufbau aufgrund der Hochwasserlage. Die vollständige Ausstellung soll dann ab dem 20. Oktober gezeigt werden. (epd)


09:46: In Ratzdorf und Eisenhüttenstadt gilt nur noch Alarmstufe 3

In allen Hochwassergebieten entlang der Oder sind die Pegelstände unter den Richtwert für die höchste Alarmstufe gesunken. In Frankfurt (Oder), Ratzdorf und Eisenhüttenstadt gingen die Stände in der Nacht und am Morgen weiter leicht zurück, wie aus Daten des Landesamts für Umwelt in Brandenburg (LfU) hervorgeht. An allen drei Orten galt bis zur Nacht noch die höchste Alarmstufe 4.

Seit 2.00 Uhr ist der Stand in Frankfurt (Oder) jedoch unter den Richtwert von sechs Metern gesunken. Seit dem frühen Morgen gilt auch in Eisenhüttenstadt und Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) nur noch die Alarmstufe 3. Im Tagesverlauf sollen die Pegelstände weiter leicht sinken. (dpa)


09:01: Umweltminister dringt auf weiteren Hochwasserschutz

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hält mit Blick auf das aktuelle Oder-Hochwasser weitere Schutzmaßnahmen in der Zukunft für nötig. Hochwasserschutz sei auch Klimaanpassung, sagte Vogel am Freitag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Man werde sich in der Zukunft wohl auf immer höhere und auch längere Hochwassersituationen einstellen müssen.

Aktuell entspanne sich die Lage an der Oder, sagte Vogel. Er warnte jedoch: „Das, was sich jetzt gerade in Tschechien, Österreich und Polen abgespielt hat, hätte sich genauso gut bei uns abspielen können, wenn die Niederschläge hundert Kilometer weiter im Westen runtergegangen wären.“

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Bündnis 90/Die Grünen).

© dpa/Soeren Stache

Beim Hochwasserschutz gelte es nach den Maßnahmen der vergangenen Jahre jetzt, auch andere Flüsse in den Blick zu nehmen: „Das ist die Schwarze Elster, das ist ein Stück weit die Spree, das ist aber vor allen Dingen die Neiße, an der erst 30 Prozent der Deiche überhaupt erneuert sind.“ Die Schwarze Elster habe inzwischen viel zu wenig Platz, sagte der brandenburgische Umweltminister.

Er kritisierte, dass nach wie vor in Überschwemmungsgebieten gebaut werde. Das bestehende allgemeine Bauverbot habe zu viele Ausnahmen. (epd)


07:21 Uhr: Pegelstände sinken weiter

In einigen Hochwassergebieten entlang der Oder gehen die Pegelstände weiter zurück. In Frankfurt (Oder), Ratzdorf und Eisenhüttenstadt sind die Stände in der Nacht weiter leicht gesunken, wie aus Daten des Landesamts für Umwelt in Brandenburg (LfU) hervorgeht.

In Frankfurt (Oder) galt bis zur Nacht noch die höchste Alarmstufe. Seit 2 Uhr ist der Stand jedoch unter den Richtwert von sechs Metern gesunken. Laut Vorhersagen sinkt der Pegelstand auch weiter. In Eisenhüttenstadt und Ratzdorf (Landkreis Oder-Spree) gilt am frühen Morgen weiter die höchste Alarmstufe 4. Im Laufe der nächsten Stunden sollen die Pegel jedoch auch hier unter die jeweiligen Richtwerte sinken. Damit würde auch dort nicht mehr die Alarmstufe 4 gelten.

Manche Anwohner von Frankfurt (Oder) sind in den überfluteten Straßen mit Schlauchbooten unterwegs.

© dpa/Patrick Pleul

Dennoch bleibe die Situation in den betroffenen Gebieten angespannt. In einigen Tagen dürfte die Hochwasserwelle dann auch den Nordosten Brandenburgs erreichen. (dpa)

18:12 Uhr: Hochwasserpolder im Unteren Odertal geflutet

Das Landesumweltamt in Brandenburg hat die Flutung von Hochwasserpoldern im Nationalpark Unteres Odertal bei Schwedt in der Uckermark eingeleitet. Ziel ist es, die Hochwassergefahr zu verringern und so große Schäden zu vermeiden. Die Hochwasserwelle der Oder wird in den kommenden Tagen im Nordosten Brandenburgs erwartet. Mit der Polder-Flutung kann sich der Fluss sozusagen auf das angrenzende große Auengebiet ausdehnen, der Pegelstand sinkt erheblich. Landwirte mussten dafür ihre Tiere in Sicherheit bringen.

Das Umweltministerium teilte mit, die Hochwasserentwicklung mache die Flutung der drei Polder im Nationalpark erforderlich. Eine landwirtschaftliche Fläche von rund 3700 Hektar werde überschwemmt. Die Flutung entlaste die Deiche und tiefer liegende Grundstücke in Polen, so das Ministerium. Allerdings könnten damit große Mengen Treibholz angeschwemmt werden, die Schäden anrichten können. Außerdem seien Schäden an den Schutzzäunen gegen die Afrikanische Schweinepest im Kreis Uckermark zu befürchten.

Der Leiter des Nationalpark Unteres Odertal, Dirk Treichel, sagte der dpa, die Flutung der Polder habe den großen Vorteil, dass der Hochwasserscheitel um 60 Zentimeter gekappt werde. „Das sind riesengroße Mengen Wasser, die sich dort ergießen können.“ Kühe und Heu seien aus dem Gebiet bereits herausgebracht worden. „Wir sind guten Mutes, dass wir da gut durchkommen“, sagte Treichel. (dpa)

Das neue Oder-Einlaufbauwerk für den Flutungspolder im Nationalpark Unteres Odertal.

© dpa/Patrick Pleul


14:22 Uhr: Pegel in Frankfurt (Oder) sinkt

Die Scheitelwelle des Oder-Hochwassers hat Frankfurt (Oder) passiert und fließt weiter Richtung Ostsee. Der Pegelstand in der ostbrandenburgischen Stadt habe in der Nacht zu Donnerstag den Höchststand von 6,10 Metern erreicht und sinke seitdem wieder langsam ab, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Es sei zu mehreren kleineren Durchbrüchen von Wasser gekommen. Die Einsatzkräfte der Frankfurter Feuerwehr und der örtlichen Wehren hätten die Lage jedoch schnell unter Kontrolle bringen können. Das Kleist-Museum der Stadt, das nahe an der Oder liegt, ist bereits seit einigen Tagen vorsorglich geschlossen.

Die Lage in der Stadt bleibe weiter angespannt, hieß es. Der Wasserdruck auf die Hochwasserschutzanlagen sei enorm. Die am Mittwoch ausgerufene höchste Hochwasseralarmstufe 4 bleibe mindestens über den Donnerstag hinweg bestehen. Darauf habe sich der Krisenstab am Donnerstagvormittag verständigt. Bürgerinnen und Bürger müssten hochwassergefährdete Bereiche wegen Lebensgefahr großräumig meiden. (epd)

Eine mobile Wand soll das Stadtzentrum von Frankfurt (Oder) vor dem Hochwasser schützen.

© dpa/Patrick Pleul


13:00 Uhr: Wasserwacht bringt Bewohner durch überflutetes Gebiet 

Wasserwacht und DLRG-Einsatzkräfte bringen Bewohner in Frankfurt (Oder) mit einem Boot und einem Lkw durch ein überflutetes Gebiet. Er schätze, dass das Wasser im Buschmühlenweg einen halben Meter bis 70 Zentimeter hoch stehe, sagte der Einsatzleiter der Wasserwacht, Danny Knispel.

Damit die Anwohner ihre Häuser weiter erreichen und trocken zur Arbeit und Schule kommen können, nimmt die Wasserwacht Bewohner mit einem Unimog auf und bietet eine Art Shuttle an. Der Lkw könne durch 1,20 Meter tiefes Wasser fahren, so Knispel.

Auch ein mit Rollen versehenes Hochwasserboot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sei im Einsatz. Evakuierungen seien aber nicht nötig, sagte Knispel. „Die Einsatzkräfte stehen rund um die Uhr bereit.“ Auch auf der Oder ist die Wasserwacht für Kontrollfahrten unterwegs und um festzustellen, ob sich Treibholz angesammelt habe.

Per Shuttle werden in Frankfurt (Oder) vom Hochwasser betroffene Anwohner nach Hause oder zu Arbeit beziehungsweise Schule transportiert.

© dpa/Patrick Pleul

In Frankfurt (Oder) gilt die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4. Der Pegelstand, der bei über sechs Metern lag, sollte allmählich zurückgehen. Normal sind um die 2,10 Meter. (dpa)


12:43: Bußgeld für Hochwasser-Touristen

Hochwasser-Touristen und Schaulustige müssen angesichts der angespannten Hochwasserlage mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen, wenn sie die Deiche betreten. Der Landkreis Oder-Spree erließ eine Allgemeinverfügung und will Verstöße als Ordnungswidrigkeit ahnden. Es drohe ein Bußgeld von 100 Euro bis zu 50.000 Euro, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung.

Schaulustige sorgen in den Hochwasser-Regionen im Osten Brandenburgs für viel Unmut. „Wir haben weiterhin ein Problem mit Hochwasser-Touristen“, sagte der Sprecher der Stadt Eisenhüttenstadt.

Das Betreten und Befahren der Deiche ist ab Hochwasseralarmstufe 3 untersagt worden. Auch Polizeistreifen sind zur Kontrolle unterwegs. Trotz des Betretungsverbots und aufgebauter Sperren liefen Spaziergänger am Deich entlang oder seien mit dem Fahrrad unterwegs, so die Stadt Eisenhüttenstadt. (dpa)

Unsere Brandenburg-Videos jetzt anschauen


12:32 Uhr: Kritische Lage an Sandsack-Barriere gebannt

In Fürstenberg, einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt, wo einzelne Straßen wegen des Hochwassers überflutet sind, war es in der Nacht zum Donnerstag zu einer brenzligen Situation gekommen. Ein unterspülter Sandsack-Wall drohte zu brechen, wie die Stadt mitteilte. Feuerwehrkräfte seien rasch ausgerückt und hätten die Gefahr mit weiteren Sandsäcken gebannt.


08:38 Uhr: Stabile Situation in Frankfurt (Oder)

In Frankfurt (Oder) dürfte der aktuelle Pegelhöchststand in einigen Stunden der überstanden sein. Die Werte dürften langsam sinken, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstagmorgen. Aktuell sei die Situation entlang der Oder „stabil“. (dpa)

In Frankfurt (Oder) wurde ein Wasserstand von 6,07 Meter gemessen.

© dpa/Patrick Pleul


08:01: Polder bei Schwedt sollen geflutet werden

In einigen Tagen dürfte die Hochwasserwelle den Nordosten Brandenburgs in Schwedt an der Oder erreichen. Das Landesamt für Umwelt plant auch Polder zu fluten, um Schutzdeiche in der Uckermark zu entlasten. Das war bei früheren Hochwassern schon der Fall.

Polder sind von Deichen umgebene Gebiete, die bei Hochwasser absichtlich geflutet werden. Die Rückhalteräume an Flüssen sollen Wohn- und Industriegebiete schützen. Wenn eine Überschwemmung droht, werden die Poldertore geöffnet. Ein Teil des Hochwassers fließt dann in das Becken, und der Wasserstand des Flusses sinkt.


07:31: Große Anspannung in Frankfurt (Oder) 

Die Stadt Frankfurt (Oder) stellt sich auf eine ernstere Lage ein und warnt die Bürger vor Leichtsinn. Sie sollten die Nähe zu Deichen und anderen Schutzanlagen meiden. In der Stadt hielt eine Spundwand am Ufer nicht stand. Sie bekam Risse, und das Wasser überflutete einen Platz, wie die Behörde mitteilte. Anderswo waren Sickerstellen im Deich aufgetreten, die mit Sandsäcken abgedichtet wurden. (dpa)

06:23: Wasserstand in Frankfurt steigt auf 6,07 Meter, sinkende Pegelwerte in Ratzdorf

Die Hochwasserwelle der Oder hält Landkreise und Feuerwehren im Osten Brandenburgs in Alarmbereitschaft. Der Pegelstand stieg in der Nacht auch in Frankfurt (Oder) auf über sechs Meter - der Richtwert für die höchste Alarmstufe 4. Am Donnerstagmorgen zeigte das Hochwasser-Portal des Landes einen Wasserstand von 6,07 Metern an, um Mitternacht waren es noch 6,05 Meter. Normal ist am Pegel Frankfurt (Oder) ein Wasserstand von um die 2,10 Meter.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Beim Pegel Eisenhüttenstadt (Oder-Spree-Kreis) blieb der Wasserstand seit Mitternacht den Angaben zufolge konstant bei 6,50 Metern. Demnach werden sinkende Werte erwartet.

Dies ist dem Pegelportal zufolge bereits im nahegelegenen Ratzdorf (Oder-Spree-Kreis) der Fall. Für den Ort am Zusammenfluss von Oder und Neiße zeigte das Hochwasser-Portal am Morgen einen Wasserstand von 6,06 Metern an, um Mitternacht waren es noch 6.08 Meter.

22:27 Uhr: Oder-Pegel in Frankfurt (Oder) übersteigt 6-Meter-Marke

Die Oder in Frankfurt hat am Mittwochabend 6 Meter überschritten. Nach Angaben des Brandenburger Landesamtes für Umwelt lag der Oder-Pegel um 19:45 Uhr bei genau 6,02 Metern.

In Frankfurt (Oder) gilt seit Mittwochabend die höchste Hochwasser-Alarmstufe vier. Experten gehen davon aus, dass der Scheitelpunkt in der Nacht zu Donnerstag erreicht werde und der Wasserhochstand fortan zurückgehen könnte. Die bestmögliche Prognose sieht bis zum Dienstag einen Abfall auf etwa 4,5 Metern vor. Damit wäre wieder die Alarmstufe I erreicht.

Einige Straßen sind in Frankfurt (Oder) bereits überflutet. Der parteilose Bürgermeister René Wilke warnte am Abend: „Schwierige Stunden liegen vor unserer Stadt.“ (mag)

17:25: Frankfurt (Oder) ruft Hochwasser-Alarmstufe 4 aus

In Frankfurt (Oder) wird die Hochwasserlage ernster. Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) rief am Nachmittag die höchste Alarmstufe 4 aus, wie die Stadt mitteilte. „Schwierige Stunden liegen vor unserer Stadt“, sagte Wilke.

Zugleich warnte er vor Leichtsinn und appellierte an die Menschen, Schutzanlagen und hochwassergefährdete Gebiet zu meiden. In der Nacht zum Mittwoch bekam eine Spundwand am Oderufer Risse, so dass eine große Menge Wasser den Holzmarkt überspülte, wie die Stadt mitteilte. Mit Pumpen und Sandsäcken habe die Feuerwehr die Lage aber in den Griff bekommen.

Ein Wall aus Sandsäcken und Pumpen schützen ein Mehrfamilienhaus in Fürstenberg, einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt, vor dem Hochwasser des Flusses Oder.

© dpa/Patrick Pleul

Der Pegelstand der Oder bei Frankfurt (Oder) bewegte sich am Nachmittag auf sechs Meter zu und sollte weiter steigen. Der Richtwert für die Alarmstufe 4 liegt bei sechs Metern - normal ist am Pegel Frankfurt (Oder) ein Wasserstand von um die 2,10 Meter. Die Anwohner in Ufernähe sicherten ihre Grundstücke, um Schäden zu verhindern.

Vor verfrühtem Leichtsinn warne ich jedoch.

Oberbürgermeister René Wilke (parteilos)

Oberbürgermeister Wilke sagte, er gehe fest davon aus, dass die getroffenen Vorkehrungen ausreichend seien, um die angespannte Lage zu bewältigen. Er hoffe, dass sich die Situation ab Donnerstag entspanne. „Vor verfrühtem Leichtsinn warne ich jedoch.“

Die Stadt teilte auch mit, die höchste Alarmstufe bedeute für die Bürger, dass Lebensgefahr bestehe. Hochwassergefährdete Gebiete seien zu meiden, auch die Nähe zu Deichen und anderen Schutzanlagen. Es gilt ein Betretungsverbot. (dpa)

16:44 Uhr: Woidke: Andere Situation als 1997

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist bei der Bewältigung der derzeitigen Hochwasserlage optimistisch. Trotz der für Teile Brandenburgs geltenden Alarmstufe vier wäre die Situation im Jahr 1997 eine grundsätzlich andere gewesen.

Seit der extremen Hochwasserlage 1997 wurden fast eine Milliarde Euro in den Hochwasserschutz investiert. Damals drohten ganze Orte im Oder-Flussgebiet unterzugehen. Mit den Investitionen wurde vor allem die Sicherung mit Deichen getätigt.

Eingespart werden dürfe im Hochwasserschutz laut dem Ministerpräsidenten in den kommenden Jahren aber auf keinen Fall. Der Politiker forderte gar mehr Ausgaben für den Katastrophenschutz in Brandenburg. (dpa/mag)

Dietmar Woidke informiert sich über das Oderhochwasser in Eisenhüttenstadt.

© Katharina Henke / PNN / Tagesspiegel


15:12 Uhr: Woidke: Hochwasserlage bislang gut im Griff

Nach Einschätzung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist die Hochwasserlage bislang gut im Griff. „Wir sind auch vorbereitet, wenn das noch schlimmer kommen sollte“, sagte Woidke in Eisenhüttenstadt, wo er sich ein Bild von der Lage machte. Er verwies darauf, dass die Pegelstände ab Donnerstagabend wieder deutlich sinken sollten. Es sei momentan noch eine Situation, die auch mit den regionalen Kräften gut im Griff sei – „aber nur deshalb, weil zigtausende Menschen hier bei uns im Land schon angepackt haben und weiter anpacken“, so Woidke.

Er würdigte die „große Gemeinschaftsleistung“, die schon vollbracht worden sei. Diese werde noch für ein paar Tage gebraucht, wahrscheinlich bis zum Wochenende, um durch diese schwierige Situation zu kommen. Woidke sprach von gelebtem Zusammenhalt und gelebter Solidarität. In Eisenhüttenstadt sind einige Straßen und Gärten in Ufernähe überflutet. Es ist das zweite Mal, dass Woidke die vom Hochwasser betroffene Region an der deutsch-polnischen Grenze besucht.

Wir sind auch vorbereitet, wenn das noch schlimmer kommen sollte.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD)


13:29 Uhr: Hochwasser reicht bis an die Hauswände

Im Eisenhüttenstädter Ortsteil Fürstenberg reicht das Hochwasser bis an die Hauswände. Gegen 22 Uhr am Dienstagabend sei das Wasser des Oder-Spree-Kanals, in den sich ungehindert das Oderhochwasser zurückstaut, übergetreten, berichten Anwohner, und seitdem um gut 70 Zentimeter auf 6,45 Meter gestiegen.

In einem Mehrfamilienhaus am Bollwerk pumpen die Anwohner im Schichtsystem das Grundwasser, das sich vor der Hauswand sammelt, ab. Vor ihrem Haus befindet sich ein knapp ein Meter hoher Wall aus Sandsäcken. Das angestaute Wasser dahinter droht hinüberzufließen. „2010 war es noch höher“, berichten die Anwohner, die nicht namentlich genannt werden wollen. (kago)


13:08 Uhr: Sandsäcke sollen das Hochwasser abhalten

In Gummistiefeln stampfen Marry Kaya und Justine Angolini durch das wadenhohe Wasser im Ortsteil Fürstenberg in Eisenhüttenstadt. Eigentlich hätten sie heute ab 11.30 Uhr die Gäste in der Gaststätte „Zum Kietz“ bedient. Doch das Hochwasser steht bis zur Tür, dazwischen Sandsäcke, kein Durchkommen. In den Tagen zuvor hätte das Lokal den Hochwassertourismus zu spüren bekommen. Nun hoffen sie, dass es im „Kietz“ trocken bleibt. Marry Kaya sagt: „Wenn sich das Wasser durch die Sandsäcke drückt, kommt es in den Vorraum.“ (kago)


12:04 Uhr: Einsatzkräfte mit Booten bergen Treibgut 

Einsatzkräfte im Hochwassergebiet an der Oder im Osten Brandenburgs sind seit dem Vormittag mit Booten unterwegs, um Treibholz aus dem Wasser zu bergen. Wie der Landkreis Märkisch-Oderland mitteilte, wird etwa in den Regionen bei Lebus und Golzow vermehrt Treibgut angetrieben, das Helfer rausholen wollten. Auch eine Drohne sollte aufsteigen, um vor allem die Lage an Brücken aus der Luft zu beobachten. Zudem berichtete der Landkreis, dass an Deichen Biberschäden entdeckt worden seien.

In dem Ort Lebus, der nicht mit einem Schutzdeich gesichert ist, sind ufernahe Bereiche überflutet. Zu sehen ist etwa das Restaurant „Oderblick“, das mit einem Wall aus Sandsäcken vor dem Hochwasser der Oder geschützt wird. Das Wasser reichte bislang bis zum Gartenzaun. Auch Einfamilienhäuser stünden in dem Gebiet, „aber die Menschen dort kennen das Szenario und sind vorbereitet“, sagte eine Sprecherin des Kreises. „Es ist nicht so, dass die Lage dort kritisch ist.“ (dpa)


11:42 Uhr: Unterwegs mit Deichläufern

Seit Montag sind in Ratzdorf ehrenamtliche Deichläuferinnen und Deichläufer unterwegs. Zwei von ihnen sind Ortsvorsteher Burkhard Pöthke, 67 Jahre, und Hans-Ulrich Petzel, 72 Jahre. Auf ihrer Deichrunde, drei Kilometer stromaufwärts Richtung Oranienburg, am Mittwochvormittag wirken sie gelassen.

„Man vergleicht es immer mit 97“, sagt Burkhard Pöthke. Jetzt hätten sie frische Deiche, die Oder hatte vor der Flut durch die Trockenheit Niedrigwasser, vor dem Pegelhäuschen sind meterhohe Spundwände eingezogen. „Die Wand wird dieses Mal nicht mal richtig nass“, sagt Pöthke. Aber: „Problematisch wird es, wenn Löcher durch den Biber im Deich sind, und wenn das Wasser länger bleibt.“ Genau deswegen sind die Deichläufer unterwegs: Sie orten Wühlstellen im Deich, verkeiltes Treibholz, das die Grasnarbe zerstören könnte, und suchen nach Bibern und Nutrias. Im Dreischichtsystem wechseln sich Mitarbeitende des Amts Neuzelle und Ehrenamtliche ab.

Die Deichläufer Hans-Ulrich Petzel und Burkhard Pöthke.

© Katharina Henke

Die Referenz vieler Ratzdorfer ist das Jahrhunderthochwasser 1997, als die Oder bis 6,88 Meter anschwoll. Bei den Häusern, die heute hinter dem Deich stehen, stand das Wasser bis zur Tür. Eine 87-Jährige berichtet, dass das Wasser damals durch ihr Kellerfenster floss. Ihre 90-jährige Begleiterin erinnert an das Hochwasser 1947, als der ganze Hof ihres Großvaters „bis zur Hoftür“ unter Wasser stand, und das Hochwasser 1958, „das war die Neiße“. Heute sagt sie: „Wir als Einwohner fühlen uns sicher, weil wir jetzt einen scheenen Deich haben.“ (kago)


11:18 Uhr: Große Fische weichen Hochwasser aktiv aus

Das Oder-Hochwasser stellt aus Sicht des Fischökologen Christian Wolter für viele Fische keine akute Gefahr dar. „Sie sind an Hochwasserereignisse angepasst und werden in Auen schwimmen und dort Schutz finden“, sagte der Forscher vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Große Fisch weichen dem Hochwasser aktiv aus“. Gefährlicher kann es aber für junge Fische werden: Da sie eine schwächere Schwimmleistung aufbringen und an die Strömung schlechter angepasst sind, werden sie häufiger weggespült, wie Wolter sagte. (dpa)


10:57:  Landrat rechnet nicht mit extremer Lage wie 1997 

Trotz einer Ausweitung des Hochwasseralarms an der Oder rechnet Oder-Spree-Landrat Frank Steffen damit, dass die Einsatzkräfte die Lage gut bewältigen können. So hoch wie bei der Hochwasserkatastrophe 1997 soll das Wasser am Pegel Ratzdorf (Oder-Spree-Kreis) nicht steigen, wie der SPD-Politiker sagte. Damals drohte das Örtchen Ratzdorf in der Flut unterzugehen. Inzwischen ist der Hochwasserschutz verbessert.

„Wir sind mit technischen Vorbereitungen und Einsatzkräften in der Vorhand gewesen“, sagte Steffen der Deutschen Presse-Agentur. Er habe das „gute Gefühl“, dass Einsatzkräfte sofort reagieren könnten, wenn Probleme auftauchten, so Steffen.

Die Stimmung ist angespannt, aber ruhig, da wir ja rechtzeitig die Alarmstufen ausgerufen haben.

Oder-Spree-Landrat Frank Steffen (SPD)

Steffen rechnet damit, dass heute Abend bei Ratzdorf der Scheitelpunkt der Hochwasserwelle erreicht wird. Der Höchststand soll aber deutlich unter der Marke des Hochwassers von 1997 bleiben. Im Juli 1997 wurde am Pegel ein Wasserstand von 6,88 Metern gemessen. Normal sind am Pegel Ratzdorf um die 2,60 Meter. (dpa)


10:23 Uhr: „Ich hoffe einfach, dass die Deiche halten“

Ganz Brandenburg schaut nach Ratzdorf, das 300-Seelen-Dorf, wo sich Oder und Neiße treffen. Seit Dienstag gilt hier Hochwasserstufe 4, am Mittwochvormittag liegt der Pegel bei 6,06 Meter. Erwartet werden weitere zehn bis 15 Zentimeter bis zum Abend. Die Dorfbewohner, die bereits das Jahrhunderthochwasser 1997 erlebten, blicken relativ unaufgeregt auf die Situation. „Der überwiegende Teil sieht der Sache gelassen entgegen“, sagt Ortsvorsteher und ehrenamtlicher Deichläufer Burkhard Pöthke.

„Ich habe noch keine Angst“, sagt eine 87-Jährige, die man am Deich trifft. „Die größte Gefahr war 1997, da hatten wir noch keinen Deich“, ergänzt eine 90-Jährige. Die 27-jährige Julia Lenz, die erst seit wenigen Jahren im Dorf lebt, bangt indes: „Ich hoffe einfach, dass die Deiche halten. Ansonsten haben wir ein Problem.“ Ihre drei Pferde stehen direkt hinter dem Deich. Ihr Haus ist frisch saniert. (kago)


8:17 Uhr: Pegel im Kreis Oder-Spree bei über 6 Metern

Am Mittwochmorgen lag der Pegel in Eisenhüttenstadt bei 6,43 Meter, für den Pegel in Ratzdorf zeigte das Hochwasser-Portal des Landes einen Wasserstand von 6,06 Metern an. In beiden Bereichen herrscht Alarmstufe 4. In Frankfurt (Oder) erreichte der Pegel um 8.15 Uhr einen Stand von 5,79 Meter – Alarmstufe 3. (cmü)

In Ratzdorf hatte die Oder am Mittwochmorgen die 6-Meter-Marke überschritten.

© dpa/Patrick Pleul


3:06 Uhr: Höchste Alarmstufe in Eisenhüttenstadt erreicht 

Im Osten Brandenburgs ist die höchste Alarmstufe 4 in einem weiteren Gebiet erreicht worden. Für den Pegel Eisenhüttenstadt (Oder-Spree-Kreis) zeigte das Hochwasser-Portal des Landes in der Nacht einen Wasserstand von 6,33 Metern an. Dort erreichte das Hochwasser einige Grundstücke und Straßen in Ufernähe und dort, wo es keine Schutzanlagen gibt. (dpa)

Ein Sandsack-Wall wird in einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt verstärkt. Dort hat das Hochwasser Straßen überflutet.

© Patrick Pleul/dpa


22:07 Uhr: Woidke besucht Hochwasserorte

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke fährt am Nachmittag in die Hochwassergebiete im Osten Brandenburgs. Dort steigen die Wasserstände der Oder weiter. Bereits am Dienstagabend war erstmals in der derzeitigen Hochwasserlage die höchste Alarmstufe 4 erreicht worden – am Pegel bei Ratzdorf (Oder-Spree-Kreis).

Woidke will sich am Ufer dieses alten Fischerortes aber auch im nahe gelegenen Eisenhüttenstadt über die Situation informieren. Wegen des Oder-Hochwassers stehen erste Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. Feuerwehren und andere Hilfsorganisation sind im Einsatz, um Flut-Schäden zu verhindern. (dpa)

Am vergangenen Wochenende hatte Regierungschef Woidke bereits in Frankfurt (Oder) Feuerwehrkräfte und Anwohner besucht, die Sandsäcke füllten.

© Patrick Pleul/dpa


20:09: Pegel Ratzdorf bei 5,90 Meter

Für den Pegel Ratzdorf zeigte das Hochwasser-Portal des Landes am Dienstagabend einen Wasserstand von 5,90 Metern an. Das ist der offizielle Richtwert für die Alarmstufe 4. Zudem soll der Pegelstand weiter steigen. Normal ist bei Ratzdorf, wo die Neiße in die Oder mündet, ein Stand von 2,60 Metern. 

1997 hatte eine Hochwasser-Katastrophe das Dorf Ratzdorf am Zusammenfluss von Oder und Neiße bedroht. Damals war es nicht durch einen Deich geschützt. Das Pegelhäuschen auf einem Sockel am Oderufer, das plötzlich mitten in den Fluten stand, ist seitdem deutschlandweit bekannt. Der Höchststand von 1997, der bei etwa 6,90 Metern lag, soll diesmal laut Prognose nicht erreicht werden. (dpa)


14:16 Uhr: Einzelne Straßen und Gärten in Eisenhüttenstadt überflutet

In Eisenhüttenstadt stehen erste Straßen und Gärten unterhalb der Altstadt unter Wasser. Das sagte eine Sprecherin der Stadt (Landkreis Oder Spree). In zwei Straßen im hochwassergefährdeten Bereich in Ufernähe stehe das Wasser inzwischen, dort werde ein Sandsack-Wall verstärkt. „Wir befüllen nach wie vor Sandsäcke“, sagte die Sprecherin. Im betroffenen Stadtteil Fürstenberg hat das Wasser Gehwege und Garagen überflutet. Einen Schutzdeich gegen das Hochwasser gibt es dort nicht.

In Fürstenberg, einem Stadtteil von Eisenhüttenstadt, sind bereits Straßen vom Hochwasser des Flusses Oder überflutet.

© dpa/Patrick Pleul

Beim Erreichen der höchsten Alarmstufe geht es um Katastrophenabwehr. Das bedeutet nicht automatisch, dass der Katastrophenfall gilt. Dennoch sind Einsatzkräfte und die Katastrophenschutzbehörde in erhöhter Alarmbereitschaft. Deichläufer rücken aus, um die Schutzdämme zu kontrollieren und Schäden zu melden. (dpa)


13:14 Uhr: 25 Biber am Oderdeich geschossen

Am Oderdeich in Brandenburg sind Biber erlegt worden, damit die Stabilität der Dämme zum Schutz vor Hochwasser nicht gefährdet wird. Der Landkreis Märkisch-Oderland teilte mit, 25 Biber seien in den vergangenen Tagen am Oderdeich „entnommen“ worden. Bislang gemeldete Schadstellen seien aber unproblematisch. Die geschützten Tiere versuchen sich bei Hochwasser auch in Deiche zu retten und können dort tiefe Löcher graben. Deichläufer sollen deshalb auch auf Biber-Schäden achten.

Nach früheren Angaben des brandenburgischen Bauernpräsidenten Henrik Wendorff gilt angesichts der Hochwasserlage eine Sonderregelung zum Abschuss der geschützten Tiere. Der Biber könne eine Gefahr für die Sicherheit der Deiche und damit für den Hochwasserschutz sein. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })