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Brandenburg: Rekordverschuldung Arbeitslosigkeit steigt Nicht genug Lehrstellen

GRÜNDE FÜR DIE SCHLECHTE STIMMUNG IM LAND In nur 13 Jahren hat Brandenburg Rekordschulden von 16 Milliarden Euro angehäuft, um soziale Standards wie zu DDRZeiten zu erhalten. Das hat Erwartungen geweckt, die nicht mehr erfüllt werden können.

GRÜNDE FÜR DIE SCHLECHTE STIMMUNG IM LAND

In nur 13 Jahren hat Brandenburg Rekordschulden von 16 Milliarden Euro angehäuft, um soziale Standards wie zu DDRZeiten zu erhalten. Das hat Erwartungen geweckt, die nicht mehr erfüllt werden können. Trotzdem nimmt das Land auch 2003 wieder Kredite über 1,2 Milliarden Euro auf – so viel wie kein anderes Ost-Land: In Sachsen sind es nur 391 Millionen, auch im armen Mecklenburg-Vorpommern nur 826 Millionen Euro. Brandenburg muss schon jetzt rund 800 Millionen Euro im Jahr für Zins und Tilgung ausgeben. Obwohl die Spielräume im Haushalt dadurch immer enger werden und Geld für Investitionen fehlt, wird das Land auch 2004 wieder einen Milliardenkredit aufnehmen.

In keinem anderen Bundesland ist die Arbeitslosigkeit in den letzten fünf Jahren so stark gestiegen wie in Brandenburg – um 21,8 Prozent auf nunmehr 249000 Arbeitslose. Das wirkt sich auf die Stimmung aus, die im Land noch nie so schlecht wie heute war. Unter den Ost-Ländern nimmt Brandenburg damit einen traurigen Spitzenplatz ein – und zwar mit deutlichem Abstand. Im Vergleich zu 1998 stieg die Arbeitslosigkeit etwa in Mecklenburg-Vorpommern um 11,6 Prozent, in Sachsen um 7,8. Im August hatten 18,6 Prozent der Brandenburger keinen Job. In Sachsen-Anhalt waren es zwar 20,3 Prozent – doch der Brandenburger Arbeitsmarkt wird durch Zehntausende entlastet, die nach Berlin pendeln.

Der Nachwuchs verlässt Brandenburg: Nirgendwo in Ostdeutschland sind die Chancen für junge Leute, eine Lehrstelle zu finden, so schlecht wie hier. Nach einer Analyse der „Wirtschaftswoche“ stehen nur für 88,4 Prozent der Bewerber Ausbildungsplätze zur Verfügung. In Mecklenburg-Vorpommern sind es 90,8 Prozent, in Thüringen 89,5, in Sachsen 95,7 und in Sachsen-Anhalt 98,5 Prozent. In erfolgreichen westdeutschen Ländern wie Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz gibt es sogar ein Überangebot – ein Grund für die anhaltende Abwanderung dorthin. Nach jüngsten Prognosen werden allerdings in Brandenburg schon ab 2007 junge Fachkräfte fehlen.

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