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Neuorganisation der sorbischen Institutionen: Sorben wollen Medien und Sprachausbildung stärken

Für die Neuorganisation der sorbischen Institutionen in Sachsen und Brandenburg liegt jetzt ein Konzept vor. Darin wird unter anderem eine Stärkung der sorbischen Medien sowie der Ausbau der Sprachausbildung vorgeschlagen, wie der Direktor der Stiftung für das sorbischen Volkes, Marko Suchy, am Freitag in Bautzen sagte.

„Die Modernisierung der Medien ist an uns weitgehend vorbeigegangen, dort haben wir großen Nachholbedarf“, sagte Suchy. Hierfür seien hohe Investitionen notwendig. Außerdem könnte das Witaj-Sprachzentrum in Bautzen und Cottbus zu einem Institut ausgebaut werden. „Das würde dem Erhalt der Sprache und der Image-Bildung dienen.“ Laut Suchy leben in Sachsen noch etwa 40.000 Sorben, in Brandenburg gehören 20.000 Menschen der slawischen Volksgruppe an. Aufgabe der Stiftung ist unter anderem die Bewahrung der sorbischen Kultur.

Als Grund für die Neuorganisation nannte Suchy außerdem Geldprobleme. „Wir haben einen Gesamtbedarf von mehr als 17 Millionen Euro jährlich für unsere Institutionen und Projekte“, betonte der Stiftungsdirektor. Bis 2013 stünden aber jährlich nur 16,8 Millionen Euro aus Fördermitteln der beiden Bundesländer sowie des Bundes bereit. „Einsparungen könnte es vor allem im Verwaltungsbereich geben, die inhaltlichen Bereiche wollen wir stärken“, betonte Suchy.

Das neue Konzept für die insgesamt neun Institutionen ist längst noch nicht endgültig. Die im Internet veröffentlichten Vorschläge wurden zunächst über ein dreiviertel Jahr lang von fünf Arbeitsgruppen erstellt, die sich mit den Bereichen Verwaltung, Sprachpflege, Museen, Kunst und Medien auseinandergesetzt haben.

Neben dem Sprachzentrum und der Stiftung sind beispielsweise die sorbische Interessenvertretung Domowina, das National-Ensemble oder das deutsch-sorbische Volkstheater in Bautzen Gegenstand der Überlegungen.

Bis Ende März soll das Konzept nun in Sachsen und Brandenburg diskutiert werden, wie Suchy sagte. Im Anschluss sei noch einmal eine öffentliche Anhörung der Institutionen geplant. 2013 wollen die Stiftung und die Domowina den Prozess der Neuorganisation abschließen, erklärte Suchy. (dapd)

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