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Dörte Schubert, Direktorin des Bornstedt Gymnasiums.

© Julius Frick / Julius Frick

Den Blick fürs Gute nicht verlieren: Neues Gymnasium, gegen alle Widerstände

Welches Ereignis in Potsdam hat 2022 am meisten Mut gemacht – und was sollte 2023 in der Stadt klappen? Antworten im ersten Teil der neuen PNN-Serie von Schuldirektorin Dörte Schubert.

Von Dörte Schubert

Zum Abschluss des Jahres 2022 geben wir Potsdamer Persönlichkeiten eine Stimme, die uns angesichts des Kriegs und der Krisen Hoffnung und Mut machen können – weil sie in der Stadt Wichtiges bewegt, Bewegendes erfahren oder Neues begonnen haben. Wir haben sie gefragt: Welches Ereignis in der Landeshauptstadt hat Ihnen in 2022 am meisten Mut gemacht - und was wünschen Sie sich für das nächste Jahr für Potsdam?

Heute antwortet darauf Dörte Schubert, Direktorin des 2022 neu gegründeten Bornstedt Gymnasiums:

Der Fokus auf die ökologischen, ökonomischen und politischen Krisen versperrt in diesem Jahr sicher vielen von uns den Blick auf positive Entwicklungen in unserem Umfeld. Im Bildungsbereich ist das ähnlich.

Fragt man eine Lehrkraft in Potsdam, was das Lernen der Schülerinnen und Schüler oder ihre Arbeit erschwert, kommt schnell eine gut gefüllte Liste zusammen. So führte beispielsweise das Wachstum unserer Landeshauptstadt zu einer Knappheit an Schulplätzen. Die daraus resultierende Verunsicherung der Eltern ist nachvollziehbar und kann durch Lehrkräfte oder Schulleitungen nur ansatzweise verringert werden.

In Bezug auf die Digitalisierung der Schulen sorgte das langjährige Verschlafen der Entwicklungen von Seiten der Stadtverwaltung dafür, dass Potsdams Schulen und Eltern eigeninitiativ und mit hohem Aufwand Strukturen schufen, um zukunftsfähiges Lernen überhaupt erst zu ermöglichen.

Als Schulleiterin des jüngsten Gymnasiums Potsdams habe ich in diesem Jahr aber auch viele Lichtblicke im Bildungsbereich erleben dürfen. Zahlreiche waren Eltern mutig und entschlossen sich dazu, ihr Kind im Ü7-Verfahren am Gymnasium Bornstedt anzumelden. Damit folgten sie einer Vision, ohne sich auf Erfahrungen berufen zu können. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte unsere Schule gegen viele politische Widerstände. Auch für diesen Mut bin ich dankbar. Die bereits vielfältige Schullandschaft Potsdams erhält dadurch neue Impulse und eine Entspannung hinsichtlich der knappen Gymnasialplätze.

Als weiteren Lichtblick sehe ich, dass im Nuthepark ein weiterer Aufenthaltsort für Jugendliche geschaffen werden soll.

Dörte Schubert, Direktorin des Bornstedt Gymnasiums

Auch im Bereich Schul-IT gab es 2022 positive Entwicklungen. Der Entschluss, gemeinsam mit den Schulen einen kommunalen Medienentwicklungsplan zu entwickeln, ist ein wichtiger Schritt. Die Vereinheitlichung der Prozesse, klare Regeln und Verantwortlichkeiten sowie vertrauensvolle, verlässliche Kommunikation mit den Schulen blieben bisher nur ein Wunsch. Der kommunale Medienentwicklungsplan kann einen Grundstein für Verbesserungen legen, aber ohne eindeutige Bereichsverantwortung, ein deutliches Aufstocken der Ressourcen und klare Visionen wird es kaum zufriedenstellende Lösungen geben.

Als weiteren Lichtblick sehe ich, dass im Nuthepark ein weiterer Aufenthaltsort für Jugendliche geschaffen werden soll. Potsdam ist Kulturstandort und Lebensraum für alle Altersgruppen. Eine Landeshauptstadt ohne Clubs und mit zu wenigen Jugendorten ist sonst wenig attraktiv für Jugendliche.

Diese Entwicklungen sind nur Ausschnitte meiner Wahrnehmung, unzählige andere Aktionen machen unsere tolle Stadt jeden Tag ein bisschen besser. Allen Potsdamerinnen und Potsdamern wünsche ich, dafür nicht den Blick zu verlieren.

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