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Landeshauptstadt: Heim für Flüchtlinge am Schlaatz Bürgerversammlungen für Diakonie-Vorschlag

Schlaatz - In Potsdam lebende Flüchtling sollen spätestens ab 1. Juli im ehemaligen Lehrlingswohnheim der Stadtverwaltung untergebracht werden.

Schlaatz - In Potsdam lebende Flüchtling sollen spätestens ab 1. Juli im ehemaligen Lehrlingswohnheim der Stadtverwaltung untergebracht werden. Diesen Vorschlag als Ersatz für das bisherige Asylbewerberheim am Lerchensteig hat Sozialbeigeordnete Elona Müller gestern den Stadtverordneten im nicht-öffentlichen Teil des Hauptausschusses vorgestellt. Im nächsten Hauptausschuss in zwei Wochen sollen dessen Mitglieder über den Vorschlag entscheiden.

Die neue Unterkunft zwischen den Straßen An der Alten Zauche und am Nuthetal würde das Diakonische Werk Potsdam e.V. betreiben, das dafür etwa 700 000 Euro pro Jahr erhält. „Wir wollen die Idee gemeinsam mit den Bürgern und den Akteuren vor Ort umsetzen“, sagte Müller. Möglichen Vorbehalten und Ängsten von Bewohnern im Stadtteil solle im Vorfeld mit beispielsweise Bürgerversammlungen entgegen getreten werden. Ein erster Termin für so ein Forum ist für den 3. Februar im Bürgerhaus am Schlaatz anvisiert. In Zusammenhang mit dem Umzug will die Stadt laut Müller zudem dieses Jahr 65 000 Euro zusätzlich für Integrationsprojekte ausgeben.

Von dem neuen Standort verspricht sich die Sozialbeigeordnete mehrere Vorteile: So sei er besser mit dem Nahverkehr zu erreichen als jetzt noch der Lerchensteig, zudem gäbe es mehr Einkaufsmöglichkeiten, aber auch beispielsweise eine Kita in der Nähe. „Der Schlaatz ist schon jetzt der multiethischste Stadtteil, an dem es bereits auch schon ein dichtes Netz sozialer Akteuere gibt“, sagte Müller und verwies beispielsweise auf das Haus der Generationen und Kulturen am Milanhorst oder das Projekt Kirche am Kiez. Mit den dort Verantwortlichen sei bereits über den möglichen Standort für die Flüchtlingsunterkunft gesprochen worden. Auch die Polizei sei informiert, dort würde „kein gesteigertes Sicherheitsrisiko“ erwartet, so Müller weiter.

Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch informierte gestern zudem über Details zur Unterbringung. So werde das Haus – ein Plattenbau mit fünf Geschossen – derzeit saniert. Ein Fahrstuhl sei bereits eingebaut. „Die Menschen können dann in ein- bis zweieinhalb Zimmer großen Appartements wohnen, die barrierefrei sind“, sagte Kankarowitsch. Dazu gäbe es ein rund 1500 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Ein Sicherheitsdienst werde für den nächtlichen Schutz des Gebäudes sorgen. Allerdings sei kein „Hochsicherheitstrakt“ geplant, versicherte Kankarowitsch – dies würde dem Gedanken der Integration von Menschen aus anderen Ländern widersprechen. HK

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