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Potsdam-Mittelmark: Scharfe Reaktionen auf PDS-Kritik an der Maia

SPD-Fraktion fordert Entschuldigung bei den Mitarbeitern der mittelmärkischen Hartz-IV-Behörde

Potsdam-Mittelmark - Die jüngste Kritik der Linkspartei.PDS an der Arbeit der mittelmärkischen Hartz-IV-Behörde Maia hat für erheblichen politischen Wirbel gesorgt. In einem Beschlusspapier des jüngsten PDS-Kreisparteitages war deren Arbeitsweise als „inkompetent und menschenunwürdig“ bezeichnet worden. Zudem wurden persönliche Beratungen für Alg-2-Empfänger auch ohne Termin und ständige telefonische Erreichbarkeit der Fallmanager gefordert.

Von der Vertretern der Koalitionsparteien CDU, SPD, FDP und FBB wurde dieser Vorstoß der Linken auf der jüngsten Sitzung des Kreistages scharf zurückgewiesen. Dies sei „blanker Populismus“, warf Joachim Lindicke (SPD) der Ausschussvorsitzenden Astrid Rabinowitsch (PDS.Linke) vor. Zudem forderte die SPD-Fraktion in einer Presseerklärung eine Entschuldigung bei den Mitarbeitern der Maia. Es sei verständlich, dass es in einer neuen Behörde Anlaufschwierigkeiten gebe, hieß es. Die Mitarbeiter der Maia hätten jedoch in Wochenendarbeit und Überstunden – oft bis zur Erschöpfung – ihr Engagement unter Beweis gestellt, so die SPD.

Maia-Geschäftsführer Bernd Schade räumte im Sozialausschuss ein, dass es vor allem in der Außenstelle Werder noch einen Stau bei der Bearbeitung von Anträgen gebe. Dieser sei auch deshalb entstanden, weil man gerade in Werder zu lange auf Sprechstunden ohne vorherige Terminvergabe gesetzt habe. Das habe sich als uneffektiv erwiesen. Auch die Zahl der unbearbeiteten Widersprüche nehme trotz personeller Verstärkung noch zu. 2112 unbearbeitete Widersprüche wurden zum Jahresende gezählt.

Insgesamt, so Schade, habe die Maia jedoch bereits einige Erfolge aufzuweisen. So konnten 2198 Maia-Kunden wieder in Arbeit oder Ausbildung integriert werden. Gemessen an der Zahl von 8500 zu betreuenden Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 14 600 Personen nehme die Maia damit landesweit einen Spitzenplatz unter den Arbeitsgemeinschaften ein. Auch die Kosten pro Integration seien bei der Maia mit knapp 2500 Euro landesweit die geringsten. Andere Arbeitsgemeinschaften hätten bis zu 70 Prozent auf Instrumente des zweiten Arbeitsmarktes wie Zusatzjobs und ABM gesetzt, bei denen die Integrationsquote naturgemäß relativ gering sei. Die Maia hingegen habe nur 45 Prozent ihrer Ausgaben für Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes verwendet.

Grundlage für das jetzt vorgelegte Arbeitsmarktprogramm 2006 sei eine Analyse der wirtschaftlichen Struktur des Landkreises gewesen, berichtete Schade. Günstig für die Vermittlung von Maia-Kunden seien vor allem die Branchen Land- und Forstwirtschaft, Hotel- und Gaststättenwesen, Sicherheitsdienste, Metallverarbeitung, Reinigungsdienstleistungen, Pflege und Gesundheit sowie Callcenter. Hagen Ludwig

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