zum Hauptinhalt
307510_0_349e5918.jpg

© dpa

0:1 gegen die USA: Deutschland verliert Frauenfußball-Klassiker

Den Länderspiel-Klassiker gegen die USA hat die deutsche Frauenfußball-Nationalelf zwar verloren. Dennoch haben die Welt- und Europameisterinnen kräftig Werbung für die WM 2011 in Deutschland gemacht.

49 Tage nach dem siebten EM-Triumph in Finnland unterlag Deutschland dem dreimaligen Olympiasieger aus den USA in Augsburg unglücklich und unnötig mit 0:1 (0:1). Bei glänzender Stimmung in der mit 28.367 Zuschauern erstmals ausverkauften neuen Aufgsburger Arena gelang US-Stürmerin Abby Wambach in der 34. Minute der Siegtreffer in dem hochklassigen Prestigeduell. Vorausgegangen waren Fehler von Innenverteidigerin Saskia Bartusiak und Torhüterin Nadine Angerer. Die deutschen Frauen waren zwar über die gesamte Spieldauer klar überlegen, ließen aber viele große Torchancen aus und kassierten so die 17. Niederlage im 26. Spiel gegen die US-Spielerinnen.

Dennoch lobte Bundestrainerin Silvia Neid ihr Team nach dem ersten Auftritt seit der EM. „Ich fand klasse, was die Mannschaft geleistet hat. Sie hat taktisch klug gespielt“, sagte sie. „Wir haben auf ein Tor gespielt. Was uns fehlte, war die Präzision beim Torabschluss und beim letzten Pass.“ Auch Fatmire Bajramaj, auffälligste Spielerin in Augsburg, sah das ähnlich: „Es hat uns einfach das Tor gefehlt. Wir waren die ganze Zeit die bessere Mannschaft, waren aber nicht abgezockt genug.“

Neid musste gegen die USA auf die verletzten Melanie Behringer (Fersenentzündung) und Ariane Hingst (Knie-Operation) verzichten. Gegenüber der Aufstellung beim 6:2-Sieg im EM-Finale gegen England in Helsinki gab es nur eine Veränderung: Für Behringer spielte Bajramaj auf der linken Offensivseite von Beginn an. Das erste Ausrufezeichen setzte die DFB-Auswahl bereits in der 4. Spielminute: Top-Torjägerin Inka Grings scheiterte mit einem direkten Freistoß an der großartig reagierenden US-Torhüterin Hope Solo.

Auch danach bestimmte der Europameister vor den Augen zahlreicher prominenter Gäste - darunter US-Botschafter Philip D. Murphy und der ehemalige amerikanische Fußball-Star Mia Hamm - klar Tempo und Rhythmus der Partie. Weitere Großchancen waren die Folge. Spielführerin Birgit Prinz (14.) verpasste die mögliche Führung aber ebenso knapp wie Grings (15.) und Simone Laudehr (17.) nach wunderbarer Vorarbeit der spielfreudigen Bajramaj. Die Potsdamerin narrte immer wieder die US-Abwehr, doch dem letzten Pass fehlte häufig oft auch die Präzision.

Fast aus dem Nichts fiel dann das 1:0 für die bis dato enttäuschende US-Elf. Allerdings profitierte Wambach bei ihrem Kopfballtreffer von einem haarsträubenden Abwehrfehler von Bartusiak, die nach einer Hereingabe von Yael Averbuch eine „Kerze“ im Strafraum produzierte. Torhüter Angerer stürzte aus ihrem Tor, wurde aber von Wambach überwunden.

Angefeuert vom tollen Publikum bemühte sich die DFB-Elf nach dem Wechsel intensiv um den Ausgleich. Doch weder Kerstin Garefrekes (46.) noch Prinz (48.) brachten den Ball im Tor unter. Am Ende schwanden Konzentration und Kräfte immer mehr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false