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1:4 gegen Köln: Hannover konkurriert mit Hertha

Durch das 1:4 gegen den 1. FC Köln hat sich Hannover 96 für ein Duell am Tabellenende mit Hertha BSC Berlin empfohlen.

Von Christian Otto

Als neuer Kapitän, so lautete seine Ansage, wollte er als Vorbild vorangehen. Doch die Taktik von Hanno Balitsch, dem so angriffslustigen Mittelfeldspieler von Hannover 96, hatte eindeutig ihre Tücke. Mit einem Handspiel im eigenen Strafraum, für das er die Gelbe Karte sah, und einer Grätsche, die kurz vor der Pause Gelb-Rot nach sich zog, besiegelte der 29-Jährige eine deprimierende 1:4 (0:3)- Heimniederlage gegen den 1. FC Köln. Hannover spielte dabei so schlecht und konfus, wie es nur sichere Kandidaten für den Abstieg aus der Bundesliga tun. Sie hatten sich so auf ein heimisches Freudenfest vor 43.218 Zuschauern gefreut. Jubeln durften am Ende aber nur die rund 2000 mitgereisten Anhänger des 1. FC Köln – bevor der harte Kern vom Spiel in Hoffenheim ausgeschlossen wird. Bei den schnellen Führungstreffern nutzte die Elf von Trainer Zvonimir Soldo eine erneute Lethargie in der Defensive von Hannover 96 aus. Zoran Tosic durfte bei seinem herrlichen Linksschuss zum 0:1 völlig unbehelligt zu einem Schlenzer ansetzen. Auch beim 0:2 von Petit stand die Verteidigung der Niedersachsen nur brav und unbeteiligt Spalier. Balitsch verursachte bevor er vom Platz flog mit einem Handspiel auch noch das 0:3 per Elfmeter durch Milivoje Novakovic.

Hartes Programm in den nächsten Wochen

Mit der Heimniederlage gegen die Kölner hat sich Hannover 96, das es an den kommenden vier Spieltagen mit dem Hamburger SV, dem FC Bayern München, Schalke 04 und Bayer Leverkusen zu tun bekommt, für ein Duell am Tabellenende mit Hertha BSC Berlin empfohlen. Klubchef Martin Kind hatte die 96-Profis vor der richtungsweisenden Partie gegen die Kölner extra auf dem Trainingsplatz besucht, um noch einmal auf die Dringlichkeit der Lage hinzuweisen. Aber was sich die Mannschaft um den nur eine Halbzeit lang mitwirkenden Balitsch gestern erlaubte, war ein sportlicher Offenbarungseid, von dem auch das Freistoß-Tor von Steven Cherundolo zum 1:4 nicht ablenken konnte. Selbst ein Routinier wie Christian Schulz leistete sich einen haarsträubenden Fehler nach dem anderen. Die Kölner dagegen waren auch ohne den weiterhin verletzten Nationalspieler Lukas Podolski in der Lage, ihre geschickte Mischung aus Raumdeckung und Spielintelligenz erfolgreich einzusetzen. Obwohl sie in Person von Novakovic nur eine einzige Spitze eingesetzt hatten, gelang es ihnen, den Gastgeber in der eigenen Hälfte regelrecht einzuschnüren. „Steht auf, wenn Ihr Kölner seid“, sang der fröhlich gelaunte und vor allem friedliche FC-Anhang. Das Tänzchen nach seinem 0:4 führte der starke Tosic, wo auch sonst, direkt vor dem prall gefüllten Kölner Fanblock auf.

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