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Sport: 1. FC Kaiserslautern: Harter Schlag für Rehhagel

Die Kritik an Trainer Otto Rehhagel wird nach den nur mäßigen Leistungen des 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga und im Uefa-Cup immer lauter.

Die Kritik an Trainer Otto Rehhagel wird nach den nur mäßigen Leistungen des 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga und im Uefa-Cup immer lauter. Der französische Welt- und Europameister Youri Djorkaeff verlangt unverhohlen eine Änderung des Lauterer Spielsystems, "denn nur mit langen Bällen aus der eigenen Hälfte heraus können wir nicht spielen". Der Franzose greift damit auch Mittelfeldspieler Mario Basler an, der heute Abend (20.15 Uhr/Premiere) in der Bundesliga gegen den 1. FC Köln wegen eines Bänderanrisses fehlen wird.

Die Lauterer verloren gegen den 1. FC Köln zu Hause in 34 gemeinsamen Bundesliga-Jahren nur dreimal - zuletzt im Dezember 1989 mit 1:2. Im Jahr 2000 setzt Kölns Trainer Ewald Lienen auf Torsicherung. "Bei aller Liebe zum Offensiv-Fußball, der Erfolg ist wichtiger. Eine gute Defensivarbeit ist für uns im Moment der Schlüssel zum Sieg", sagte der Coach. Seine jungen Spieler hat Lienen ausdrücklich vor der Atmoshäre am Betzenberg gewarnt. Kapitän Dirk Lottner, beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen noch gefeiert, wird wohl wieder auf der Bank sitzen. Verzichten muss der 1. FC Köln auf Mittelfeldspieler Ivan Vukomanovic, dafür steht Christian Springer wieder zur Verfügung.

Beim 1. FC Kaiserslautern will sich Djorkaeff ganz in den Dienst der Mannschaft stellen und bietet sich für die Rolle des Spielmachers im Mittelfeld an. "Mir macht es nichts aus, auf dieser Position zu spielen," sagte der Franzose, den Rehhagel wegen seiner technischen Fähigkeiten und des spielerischen Durchsetzungsvermögens im Angriff für unverzichtbar hält. Doch der Ausfall von Basler fordert diese neue Variante geradezu heraus. Neben Djorkaeff gehört auch Marco Reich zu den Kritikern Rehhagels. Der 22-Jährige, der nur selten über die Rolle des Ersatzmannes hinauskam, will seinen noch bis zum Jahr 2004 laufenden Vertrag möglicherweise vorzeitig lösen und wie andere Talente (Michael Ballack, Thomas Riedl, Pascal Ojigwe) den Verein verlassen, "denn hier bekomme ich ja doch keine echte Chance". Der Rechtsfuß muss, wenn er eingesetzt wird, auf der Linksaußenposition spielen, hat dort trotz seiner Schnelligkeit Probleme und bleibt deshalb oft weit unter seinen Möglichkeiten. FCK-Vorstandschef Jürgen Friedrich wiegelt ab: "Der Marco soll ordentlich spielen und sich aufdrängen, irgendwann mal muss er doch sein ohne Zweifel vorhandenes Potenzial ausschöpfen." Der Verein denke überhaupt nicht daran, den Offensivspieler vorzeitig ziehen zu lassen. Reich wird gegen den 1. FC Köln in der Anfangsformation erwartet - als Rechtsaußen, weil Andreas Buck und Ratinho weiter ausfallen.

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