zum Hauptinhalt
Vergeblich gestreckt. Unions Björn Jopek (rechts) gegen Frankfurts Alexander Huber.

© dpa

1. FC Union: Auswärts wie gelähmt

Der 1. FC Union wehrt sich bei der 0:3-Niederlage beim FSV Frankfurt kaum – zu allem Überfluss verletzt sich auch noch Kapitän Torsten Mattuschka.

Torsten Mattuschka konnte Ostern nicht wirklich auf Eiersuche gehen. Erst verlor der Kapitän des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union am Sonntag mit seiner Mannschaft 0:3 beim FSV Frankfurt. Einen Tag später war er dann nicht einmal in der Lage, am Auslaufen teilzunehmen. Die Nachwehen eines in der 44. Minute zugezogenen Hexenschusses, der den 32 Jahre alten Fußballer in der Halbzeitpause des Spiels in Frankfurt zur Aufgabe zwang, forderten ihren Tribut. „Ich hatte eine Bewegung abgebrochen. Danach ging gar nichts mehr. Ich musste in der Kabine bleiben. Jetzt kann ich nur liegen und hoffen, dass es im unteren Rückenbereich irgendwie besser wird“, sagte ein von Schmerzen geplagter Mattuschka am Telefon. „Nur Wärme und Ruhe helfen. Am Dienstag muss ich zum Arzt. Dann werden wir sehen, was es genau ist.“

Mattuschka rutschte wie seine gesamte Mannschaft in eine Patientenrolle. Sie ist von einer rätselhaften Krankheit befallen, die vor allem bei Auswärtsspielen Symptome wie regelmäßige Punktverluste mit sich bringt. In den letzten fünf Partien in fremden Stadien reichte es nur noch zu einem Zähler. Die Auswärts-Form ließ nach dem denkwürdigen 2:2 bei Hertha BSC Anfang Februar immer mehr nach. In Köln (0:2) und Cottbus (1:2) ging schon sehr wenig. Das 0:3 von Frankfurt bedeutete die höchste Saison-Niederlage. „So wehrlos haben wir uns lange Zeit nicht gezeigt. Bei jedem gingen die Köpfe und Schultern herunter. Es war kollektives Mannschaftsversagen“, sagte der defensive Mittelfeldspieler Michael Parensen.

Gegenüber der Galavorstellung beim 4:2-Erfolg gegen den FC St. Pauli hatte es zwei Umstellungen gegeben. Der verletzte Schlussmann Daniel Haas und der erkrankte rechte Mittelfeldspieler Baris Özbek waren durch Jan Glinker und Patrick Zoundi ersetzt worden. Zumindest Glinker traf keine Schuld an der sechsten Auswärtsniederlage. Viele seiner Vorderleute fielen jedoch gleich drei Mal auf das gleiche gegnerische Strickmuster herein. Die Frankfurter bereiteten ihre Treffer jeweils über die linke Seite vor. Geschickten Grundlinien-Durchbrüchen folgten Hereingaben, die mit dem Doppeltorschützen Zafer Yelen (10., 49.) und Michael Görlitz (19.) entschlossene Abnehmer fanden. Vor 4842 Zuschauern im Frankfurter Stadion am Bornheimer Hang besaßen auch die Berliner durch Simon Terodde, Steven Skrzybski, Torsten Mattuschka, Björn Jopek und Adam Nemec eigentlich genügend Einschussmöglichkeiten. Doch ihnen fehlte die Effektivität des Kontrahenten.

Union ist inzwischen bei 40 Gegentreffern angelangt, was im negativen Sinne nur noch von vier Mannschaften unterboten wird. Da vier der letzten sieben Meisterschaftspartien auswärts stattfinden, scheint das Saisonziel in Gefahr. Aus den avisierten Rängen fünf bis sieben flog Union jeweils nach den letzten drei Auswärtsspielen heraus. Zu Hause folgte im Anschluss stets die Rückkehr in die Top Sieben. Da am Sonntag in Paderborn aber schon wieder ein Auswärtsspiel ansteht, ist nun eine Trotzreaktion der Mannschaft gefragt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false