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Das 0:1: Süleyman Koc (teilweise verdeckt) setzt sich gegen den Unioner Benjamin Kessel (l) durch und überwindet Torwart Daniel Haas.

© dpa

Update

1. FC Union Berlin - SC Paderborn 0:2: Effenbergs Offensive zu stark für Union

Gegen den SC Paderborn verliert der 1. FC Union Berlin nach zwei frühen Gegentoren. Trainer Sascha Lewandowski sprach anschließend von einem "totalen Rückschritt".

Sascha Lewandowski gab sich erst gar keine Mühe, sein Entsetzen zu verbergen. Tief enttäuscht trat der Trainer des 1. FC Union nach dem 0:2 (0:2) gegen den SC Paderborn vor die Mikrophone. „Wir müssen uns grundsätzliche Fragen stellen. Wenn ich sehe, wie die Trainingswoche war und wie wir uns vorbereiten, muss man die Dinge hinterfragen“, sagte Lewandowski.

Was er meinte: Die ganze Woche hatte Unions Trainerteam am Defensivverhalten der Mannschaft arbeiten lassen. Die gravierende Abwehrschwäche sollte endlich behoben werden, aber was sich dann gegen Paderborn ereignete war die Kulmination allen Fehlverhaltens und nicht die erhoffte Verbesserung. „Wir hatten zuletzt in vielen Bereichen eine positive Entwicklung gehabt. Heute war das ein totaler Rückschritt und eine verdiente Niederlage“, sagte Lewandowski.

Nach sechs Minuten lagen die Gäste bereits mit zwei Treffern in Front. Zuerst spielte Mahir Saglik einen Pass direkt zwischen Unions Innenverteidiger Toni Leistner und Roberto Puncec. Süleyman Koc lief von links direkt hinter die beiden ein und spitzelte den Ball zum 0:1 ins Tor. Die Gastgeber wollten sofort antworten und machten dabei folgenschwere Fehler. Dennis Daube leistete sich bei einem Konter ein Fehlabspiel, den anschließenden Diagonalball nahm Moritz Stoppelkamp auf, ließ Michael Parensen ins Leere laufen und spielte unter Bedrängnis Koc an, der direkt flankte. Seine Eingabe verwertete Saglik am langen Pfosten zum 0:2. „Union ist derzeit angeschlagen, auch vom Kopf her. Das haben wir ausgenutzt“, sagte Koc. Unions Trainer Lewandowski bewertete die Anfangsphase als „absoluten Tiefpunkt“. „Das macht mich extrem nachdenklich“, sagte er. Und nicht nur ihn.

Stille überkam die Alte Försterei. Spielte hier tatsächlich der Tabellendreizehnte (Union) gegen den Sechzehnten (Paderborn)?

Union bekam die Paderborner Offensive nicht in den Griff

Die Gäste wirkten im zweiten Spiel unter Trainer Stefan Effenberg viel mehr wie ein Spitzenteam. Ballsicher und mit einer guten Raumaufteilung machten sie es dem 1. FC Union schwer, ins Spiel zu finden. Vor allem ihre Offensive hatte es in sich. Die überragenden Saglik, Koc und Stoppelkamp waren von der erneut schwachen Berliner Hintermannschaft kaum zu stellen. Ständig wechselten sie die Positionen und liefen ihre Gegner immer mit hoher Geschwindigkeit an. Der gebürtige Berliner Koc machte, was er wollte. Begünstigt wurden er und seine Mitspieler von Standproblemen auf Berliner Seite. Viele von Unions Spielern hatten das falsche Schuhwerk gewählt und rutschten auf dem nassen Boden ein ums andere Mal weg. „Jeder muss ein bisschen über seine Vorbereitung zum Spiel nachdenken“, sagte Kapitän Damir Kreilach.  

Trainer Sascha Lewandowski wechselte Innenverteidiger Roberto Puncec - nicht wegen Standproblemen, sondern wegen allgemein schwacher Leistung - bereits nach einer halben Stunde aus. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft ihre beste Chance vergeben, als Bobby Wood viel zu eigensinnig den mitgelaufenen Sören Brandy ignorierte, der bei einem Abspiel allein hätte aufs Tor zulaufen können.

Paderborn blieb spielbestimmend, Union konnte nur in kurzen Phasen der zweiten Halbzeit Druck aufbauen. Nach knapp einer Stunde vergaben Damir Kreilach und kurz darauf Wood den möglichen Anschlusstreffer. So geriet Paderborn in der Folgezeit kaum noch in Gefahr, was auch daran lag, dass die Mannschaft alle wichtigen Zweikämpfe für sich entschied. Etwas, das den Berlinern seit Wochen nicht gelingt.   

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