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Union mit Christopher Lenz (rechts) hatte Stuttgarts Silas Wamangituka meist gut im Griff.

© Sebastian Gollnow/dpa

2:2 beim VfB Stuttgart: Der 1. FC Union gibt den Sieg aus der Hand

Bis zur 85. Minute sieht es beim Stand von 2:0 nach einem Berliner Sieg aus, doch dann trifft Stuttgarts Joker Sasa Kalajdzic doppelt.

Marvin Friedrich ist ein selbstkritischer Mensch und ärgerte sich nach dem 1:1 gegen den FC Bayern am Samstag über sich selbst. „Da komme ich ganz frei zum Kopfball, den muss ich machen“, sagte der Innenverteidiger des 1. FC Union über eine Chance kurz vor Abpfiff. Am Dienstag musste sich Friedrich nicht ärgern – zumindest nicht über seine Kopfballqualitäten.

Im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart waren keine vier Minuten gespielt, als Christopher Trimmel einen Freistoß gefühlvoll in den Strafraum löffelte. Friedrich kam zwar nicht ganz frei zum Kopfball, traf aber trotzdem platziert in die rechte Ecke. Zwei Tage nach seinem 25. Geburtstag war es sein fünftes Bundesliga-Tor, immer nach Vorlage von Trimmel. Nachdem auch Taiwo Awoniyi per Kopf getroffen hatte, sah es schon nach einem Auswärtssieg für Union aus, doch ein Doppelschlag des eingewechselten Sasa Kalajdzic sorgte letztlich für ein gerechtes 2:2 (1:0). Damit bleiben die Berliner auch nach dem 12. Spieltag auf Rang sechs.

Urs Fischer hatte schon bei der Pressekonferenz vor dem Spiel angedeutet, dass sich die Personalsituation wohl nochmals verschärfen würde – und so war es dann auch. Christian Gentner, Florian Hübner und Marcus Ingvartsen wurden nicht rechtzeitig fit und so blieben bei Union zwei Kaderplätze frei. Eine kleine Überraschung hatte der Schweizer Trainer dennoch parat. Niko Gießelmann rutschte in die Startaufstellung und verteidigte links in einer Dreierkette.

Wie schon gegen Frankfurt und Bayern startete Union blitzartig. Die Kombination Trimmel-Friedrich hätte der VfB eigentlich aus der Relegation vor anderthalb Jahren kennen müssen, doch erneut traf Union mit der bevorzugten Standardvariante. Stuttgart übte nach dem frühen Tor zwar schnell Druck aus, abgesehen von einem gefährlichen Schuss durch Mateo Klimowicz ließen die Berliner aber nichts zu. Immer wieder kombinierte sich Union mit großer Ruhe aus der Abwehr heraus und war in der ersten Hälfte auch nach vorne zielstrebiger. Zwar ergaben sich nicht so viele hochkarätige Chancen wie noch am Samstag gegen die hoch stehenden Münchner, doch Cedric Teuchert und Sheraldo Becker waren dem 2:0 deutlich näher als der VfB dem Ausgleich.

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In der Pause wechselten die Stuttgarter nicht nur zwei Spieler, sondern auch ihre Herangehensweise. Die Gastgeber agierten nun viel gradliniger und gefährlicher. Nach knapp zwei Minuten spielte der eingewechselte Daniel Didavi einen cleveren Pass auf Nicolas Gonzalez. Der Argentinier setzte zu einem wunderschönen Seitfallzieher an, traf aber nur die Latte. Kurz darauf versuchte es Gonzalez dann per Kopf, verfehlte das Tor aber knapp.

Unions Führung wackelte erheblich und die Berliner schafften es kaum noch, für offensive Entlastung zu sorgen. So kam das 2:0 völlig aus dem Nichts. Der VfB verteidigte viel zu passiv und das nutze Christopher Lenz für eine präzise Flanke und Awoniyi für einen ebenso platzierten Kopfball.

Es sah sehr nach dem nächsten Berliner Sieg aus, doch dann kam Kalajdzic. Der österreichische Stürmer wurde in der 80. Minute eingewechselt und rettete seinem Team mit einem Doppelpack noch einen Punkt. „Das ist schon sehr ärgerlich“, sagte Unions Kapitän Trimmel. „Aber wir fahren trotzdem positiv nach Hause.“ (Tsp)

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