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Berlin sehen. Michael Gspurning spielte zuletzt für Schalke 04.

© imago/Revierfoto

2. Bundesliga: Michael Gspurning: Die Rente muss warten

Der 1. FC Union Berlin verpflichtet den 35 Jahre alten Österreicher als dritten Torhüter.

Michael Gspurning hätte es auch einfach bleiben lassen können. 35 Jahre ist er inzwischen alt, hat lange Zeit in Griechenland Fußball gespielt, bei Skoda Xanthi und PAOK Saloniki, danach in Seattle und zuletzt in Gelsenkirchen beim FC Schalke 04. Ist also viel rumgekommen, der Torhüter und als im Frühjahr die Angebote ausblieben, da dürfte ihn der Gedanke ans Karriereende beschäftigt haben.

Dann aber kam eine Offerte aus Berlin, vom 1. FC Union und Gspurning war sofort begeistert. Am Mittwoch, drei Tage vor dem Saisonstart beim VfL Bochum (13 Uhr, live bei Sky) unterschrieb er beim Zweitligisten einen Einjahresvertrag, der Eintritt ins sportliche Rentnerdasein wird um mindestens zwölf Monate aufgeschoben.

Jakob Busk und Daniel Mesenhöler sind vor Gspurning gesetzt

„Ich freue mich, einen neuen und spannenden Verein in einer Stadt wie Berlin kennenlernen zu dürfen“, wurde Gspurning in einer Vereinsmitteilung zitiert. Der aus Graz stammende Österreicher soll als dritter Torwart hinter Jakob Busk und Daniel Mesenhöler in die neue Saison gehen. „Union hat aktuell zwei junge, aufstrebende und talentierte Keeper. Daher weiß ich natürlich um meine Rolle. Ich werde versuchen, beiden täglich zu helfen“, sagt Gspurning, der glaubt, den beiden vor ihm das eine oder andere mit auf den Weg geben zu können.

Einen Tag zuvor hatte Union seinen ehemaligen Nachwuchstorhüter Steve Kroll an den Regionalligisten Wormatia Worms ausgeliehen.

Kroll ist 19 Jahre alt und nur unwesentlich jünger als Busk (22) und Mesenhöler (21). Mit drei so jungen und unerfahrenen Torhütern wollte der Berliner Zweitligist nicht ins neue Spieljahr starten. Manager Helmut Schulte beschreibt es als „nur logisch, dass wir uns nach einem Keeper mit viel Erfahrung umgesehen haben“.

Haas weg, Amsif weg - auf der Torhüterposition geht Union stark verändert in die Saison

Kroll soll in Worms Spielpraxis sammeln und dann eventuell wieder nach Berlin zurückkommen. Was die Torwartposition angeht, hat sich Union für die Zukunft breit aufgestellt.

Unter dem neuen Trainer Jens Keller hatte sich in den vergangenen Wochen personell bei den Torhütern mehr getan als in jedem anderen Mannschaftsteil. Zuerst war der auslaufende Vertrag mit der langjährigen Nummer eins Daniel Haas nicht verlängert worden, dann holte der Verein den als talentiert geltenden Mesenhöler vom 1. FC Köln und löste noch während der Vorbereitung den Vertrag mit Haas’ Vertreter Mohamed Amsif auf. Das durch die Abgänge entstandene Vakuum an Erfahrung soll nun Gspurning schließen, der zwischen 2008 und 2010 drei Länderspiele für Österreich bestritt. Beim FC Schalke 04 durfte er in der vergangenen Saison aber, abgesehen von einem Auftritt im DFB-Pokal, nur noch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga spielen.

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