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Martin Kind muss sich eine neue Strategie zurechtlegen.

© dpa

50+1-Regelung: Martin Kind hisst die weiße Flagge

Der Präsident von Hannover 96 lässt seinen Antrag auf Mehrheitsübernahme ruhen. Viel mehr Kapitulation geht nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von David Joram

Die DFL hat sich entschieden: gegen Martin Kind und für die eigene Glaubwürdigkeit, für die 50+1-Regel. Nur hat sie dies dem Klubchef von Hannover 96 wohl nicht erst am Montag mitgeteilt, sondern vermutlich schon etwas früher. Bereits am Donnerstag hatte der Tagesspiegel erfahren, dass die Deutsche Fußball-Liga Kinds Antrag ablehnen würde. Sie konnte auch gar nicht anders, weil Kind viel weniger in 96 investiert hatte als angenommen – und damit klar außerhalb der DFL-Leitlinien lag.

„Fake News“ – falsche Nachrichten –, nannte Kind die Informationen dieser Zeitung. Womöglich hat ihm dann doch jemand von der DFL erklärt, dass er Hannover 96 tatsächlich nicht übernehmen könne. Also doch keine „Fake News“. Kinds Reaktion? Am Montagmorgen zog er den Antrag zurück und hisste die weiße Flagge. Viel mehr Kapitulation geht nicht.

Hannover 96 teilte am Montagnachmittag mit: „Uns ging es nie darum, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen oder vollends auf die juristische Karte zu setzen. Uns kam es immer auf eine zeitgemäße Entwicklung an.“ Vor wenigen Tagen klang das noch anders. „Ich erwarte, dass der Antrag genehmigt wird. Die Alternative ist der Rechtsweg“, sagte Martin Kind.

Und die DFL? Die hat diplomatisch sehr geschickt agiert und geht einem Rechtsstreit aus dem Weg. Gleichzeitig verweist sie darauf, dass das Recht auf Satzungsänderungen, also auch auf eine Modifizierung der 50+1-Regel den 36 Klubs der Ersten und Zweiten Liga obliegt. Die Debatte kann beginnen.

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