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Weit hinaus. Markus Rehm überzeugte schon bei den Paralympics 2012. Foto: dpa

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Sport: 7,54 Meter mit Prothese

Weitspringer Marcus Rehm hofft auf Starterlaubnis vom Leichathletik-Verband.

Köln - 7,54 Meter! Marcus Rehm ist in eine neue Dimension des paralympischen Sports gesprungen. Sein Weltrekordsatz am Wochenende in Leverkusen ist durchaus mit den 8,90 Metern von Bob Beamon bei den Olympischen Spielen 1968 vergleichbar, der bei den „Fußgängern“ den Weitsprung auf eine neue Ebene hob. Schon mit seinem Sprung auf 7,35 Meter bei den Paralympischen Spielen 2012 durchbrach Rehm eine Schallmauer seines Sports Und jetzt dieser Satz.

„Ich habe schnell nach dem Sprung gemerkt, dass er gut war. Dann bin ich nach vorne gelaufen, um zu sehen wie weit es tatsächlich war. Danach war ich natürlich super happy“, erzählt der 24-Jährige. Er startet als Top-Favorit bei der WM der paralympischen Sportler vom 19. bis 26. Juli in Lyon. Sein Wettkampf ist am 24. Juli angesetzt. „Natürlich möchte ich diese Weite bei der WM bestätigen. Ob ich da jetzt noch mal drüber komme, weiß ich nicht, aber die 7,50 wären schon gut“, sagt er.

Eigentlich ist Rehm mittlerweile zu gut für die Wettkämpfe der Behinderten. Mit seiner neuen Weite wäre er am 6. Juli bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften der „Fußgänger“ in Ulm Achter unter 13 Startern geworden. „Ich habe schon schnell nach den Paralympics gemerkt, dass bei 7,35 Metern noch nicht Schluss ist“, berichtet der Leverkusener, dem nach einem Wakeboard-Unfall vor zehn Jahren der rechte Unterschenkel amputiert werden musste.

Da ist es kein Wunder, dass der südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius in sportlicher Hinsicht ein Vorbild für ihn ist. Pistorius legte sich so lange mit den Offiziellen der Leichtathletik-Welt an, bis er die Start-Erlaubnis für WM und Olympia erstreiten konnte. Rehm hat ähnliche Ziele. So wie es der südafrikanische Blade-Runner vorgemacht hat, will auch er als Paralympics-Sportler bei einem Top-Event der Athleten ohne Behinderung starten. Olympia scheint für ihn wegen der Norm von 8,20 Metern zwar unrealistisch, die deutschen Meisterschaften sind jedoch machbar. Allerdings schließt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) gegenwärtig Athleten aus, die Prothesen oder weitere Technologien benötigen. Nun sagt Rehm: „Ich würde mich gerne mit dem DLV zusammensetzen und eine Lösung für alle Beteiligten finden.“ dpa

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