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Elmedin Kikanovic war mit 23 Punkten Alba Berlins Topscorer.

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90:68-Sieg: Alba Berlin hat mit Crailsheim keine Mühe

Gegen den Tabellenletzten Crailsheim Merlins gewinnt Alba Berlin locker mit 90:68. Trainer Sasa Obradovic zeigt sich dennoch unzufrieden.

Zwischendurch versuchte Alba Berlin es mit einer interessanten Variante. Der Albatros bewachte den Korb, auf einem Fahrrad drehte das Maskottchen Runden über das Parkett. Die Nummer gehörte zwar nur zum Pausenprogramm, aber der Plüschvogel hätte wohl auch mitspielen können beim 90:68 (25:19, 19:13, 18:15, 28:21)-Heimsieg gegen die Crailsheim Merlins. Zu überfordert war der Tabellenletzte der Basketball-Bundesliga um ausnutzen zu können, dass bei den Berlinern drei Spieler fehlten.

Und so konnten sich die 10 111 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof trotz des wenig aussagekräftigen Sieges und dem Verharren auf Rang sechs zumindest über die nun offizielle Play-off-Qualifikation freuen. „Darauf hatten wir gehofft und damit sind wir zufrieden“, sagte Flügelspieler Niels Giffey. Weil Gießen parallel 71:87 in Ulm verloren hatte, ist Alba nicht mehr aus den ersten Acht zu verdrängen.

Die Gäste aus Baden-Württemberg waren schon im Vorjahr zumindest sportlich abgestiegen und reisten nun mit 14 Niederlagen in Serie im Gepäck an. Die Hürde, die Alba zu überspringen hatte, war also denkbar niedrig. „Wir haben uns mehr auf uns konzentriert“, sagte Giffey daher. Der Flügelspieler musste sich erst einmal darauf konzentrieren, unter dem Korb auszuhelfen. Alba waren die Center ausgegangen, weil Kresimir Loncar wie Will Cherry nach einer Rauferei gegen Bonn gesperrt fehlte und Jonas Wohlfarth-Bottermann weiterhin verletzt ausfällt. Übrig blieb Elmedin Kikanovic, der mit 23 Punkten prompt Topscorer war, vor Jordan Taylor mit 20 Zählern. Unterstützt wurde Kikanovic abwechselnd von Giffey, Alex King und Brandon Ashley. „Das war ungewohnt“, gab Giffey hinterher zu. „Wir mussten ein bisschen rotieren. Aber vielleicht ist das eine Variante gegen kleinere Gegner.“

Klein war Crailsheim vor allem sportlich. Die Gäste lagen das ganze Spiel über hinten und verloren das Reboundduell 22:39, obwohl Alba nur einen Center hatte. Und zufrieden mit den Vertretern war Alba-Coach Obradovic nicht hundertprozentig. „Mit Brandon Ashley als Center hatten wir Probleme mit der Raumaufteilung und den Spielzügen“, sagte er über den 21-Jährigen, der immerhin 15 Punkte erzielte. Und auch die Rückkehr von Robert Lowery nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause schien Obradovic nicht nur zu begeistern. „Es kann nicht jeder hereinkommen und sofort werfen, wir haben nicht genug Bälle für alle“, sagte der Serbe, der nun bei einem nahezu kompletten Team die Rollenverteilung austarieren muss. Lowery erzielte sieben Punkte und sagte, er sehe sich selbst nach vier Trainingseinheiten „bei 75 Prozent“. Aber der Rückkehrer hatte nicht nur Probleme damit, seine Rastalocken mit einem Haargummi zu bändigen, sondern auch damit, sich in die Spielzüge einzufinden.

Deutlich leichter damit, ihre Rolle anzunehmen, taten sich die Crailsheimer. Trotz der Niederlage und des nahenden Abstiegs starteten die Gästefans eine La-Ola-Welle in der Halle. Und sangen noch lange nach Spielschluss: „Crailsheim ist der geilste Klub der Welt.“ Chancenlos - aber sympathisch.

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