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Torlos gut. Didier Drogba machte eine starke Partie für die Elfenbeinküste, ohne jedoch selbst zu treffen. Foto: AFP

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Sport: Abschied zu zweit

Die Elfenbeinküste schlägt Nordkorea 3:0 und muss trotzdem nach Hause fahren

Sie wollten ihre auch noch so kleine Chance nutzen. Drei Punkte und eine um neun Treffer schlechtere Tordifferenz hätte die Elfenbeinküste im Fernduell gegenüber Portugal aufholen müssen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Doch trotz eines Spiels mit viel Kraft und Verve langte es für die Ivorer nur zu einem 3:0 (2:0)-Sieg über Nordkorea vor 34 763 Zuschauern im Mbombela-Stadion – wie 2006 ist der Geheimfavorit in der Vorrunde gescheitert, wieder in einer mit Turnierfavoriten gespickten Gruppe. „Wir sind enttäuscht – aber nicht zu enttäuscht, wenn du gegen Portugal und Brasilien ausscheidest“, sagte Kapitän Didier Drogba, der nach dem Spiel lange vom Publikum gefeiert wurde.

Die Nordkoreaner verabschieden sich immerhin als fairste Mannschaft aus dem Turnier. In den ersten beiden Spielen hatten die Asiaten es auf ganze 13 Fouls und zwei Gelbe Karten gebracht. Auch die Profis der Elfenbeinküste wurden selten regelwidrig attackiert. Da hatte es Schiedsrichter Alberto Undiano schwer, seinem Hobby der Kartenspiele aller Couleur zu frönen, er konnte nicht ein einziges Mal die Gelbe Karte zeigen. Ob der inoffizielle Fair-Play-Preis ausreicht, um den „Geliebten Führer“ Kim Jong-Il nach dem 0:7 gegen Portugal im Spiel zuvor zu besänftigen, bleibt fraglich.

Denn die Nordkoreaner konnten auch gestern wieder dem Druck ihres Gegners kaum standhalten. Nach ein paar Chancen in den ersten Minuten schloss Yaya Touré den vielleicht hübschesten Spielzug der Begegnung mit dem 1:0 ab. Arthur Boka hatte sich auf der linken Seite in den Rücken der Abwehr geschlichen, seinen scharfen Pass nahm Touré mit einem Kontakt an, mit dem zweiten schnippelte er ihn ins rechte untere Eck. Dem 2:0 nach 20 Minuten waren wiederum ein paar gute Tormöglichkeiten vorausgegangen. Schließlich köpfte Romaric den Ball ein, im Anschluss an einen Schuss Drogbas an die Latte. Die Elfenbeinküste blieb weiter gefährlich, mehr als ein Pfostenstreichler von Gervinho sprang aber nicht heraus.

In der zweiten Halbzeit ging den Ivorern die Geradlinigkeit etwas verloren. Sie blieben zwar hoch überlegen, doch fehlte es an sauber formulierten Attacken. Es gelang kaum, die Nordkoreaner wie in der ersten Hälfte mit Pässen in die Breite auseinanderzureißen. Nordkorea wurde frecher, kam durch Jong Tae-Se sogar zu zwei Chancen, ehe Salomon Kalou eine Flanke von Boka zum 3:0 einnetzte. Aufbruchstimmung aber wollte zehn Minuten vor Schluss nicht mehr aufkommen. Tsp

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