zum Hauptinhalt
Herthas favorisiertes Gelände für den Stadionneubau war der Olympiapark. 

© Matthias Koch/imago

Ärger über Berlins Innensenator: Initiative für neues Hertha-Stadion übergibt Blauen Brief an Senator Geisel

Weil Gespräche über ein neues Stadion für Hertha BSC ausbleiben, sind die Mitglieder einer Stadioninitiative sauer auf den Innensenator und fordern einen Runden Tisch.

Andreas Geisel  kriegt Ärger - und zwar von erbosten Hertha-Fans. Am Freitag übergab die Initiative "Blau-Weißes Stadion" einen Blauen Brief - was in der Schule ein Zeichen für die gefährdete Versetzung darstellt - an die Senatsverwaltung für Inneres und Sport. Darin wird dem SPD-Innensenator Ignoranz vorgeworfen. Der Grund für den Ärger der Fans: Der Stillstand beim Dialog über den Bau eines neuen Stadions für Hertha BSC. 

Bereits im vergangenen Jahr fand sich die Initiative zusammen. "Wir hatten das Gefühl, dass in der Debatte die Meinung der Fans nicht gehört wurde", sagte Steven Redetzki, Mitbegründer von "Blau-Weißes Stadion" dem Tagesspiegel im Februar.

[Wenn Sie die wichtigsten Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Hertha wollte ursprünglich bis 2025 ein neues Stadion haben - dieses Ziel jedoch wurde quasi wieder kassiert. "Es ist eher unwahrscheinlicher geworden, dass das Datum gehalten werden kann", sagte Herthas Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller zuletzt bei Herthas digitaler Mitgliederversammlung.

Als Standort war unter anderem das Gelände des Flughafens Tegel diskutiert worden. Dieses aber wurde im vergangenen Monat auf eine schriftliche Anfrage von Andreas Statzkowski (CDU) von der Senatsverwaltung für Inneres nicht für "uneingeschränkt geeignet" erklärt. Herthas favorisierter Standort war der Olympiapark - was jedoch an Anwohnern und Senat scheiterte

Ein geplanter Runder Tisch kam bislang nicht zustande

Seitdem hat sich nicht viel getan - und die Initiative ist sauer. "Wir sind enttäuscht über die an den Tag gelegte Ignoranz gegenüber rund 1000 Menschen, die Sie im Februar als Einzelperson oder über einen Fanclub angeschrieben haben und die bis heute auf eine Antwort warten", schreiben die Verfasser des Briefes. 

Vor allem ärgern sich die Mitglieder der Initiative über das Ausbleiben einer offenen Diskussion über das Thema Stadionneubau. Dafür war bereits im Februar ein Runder Tisch geplant, der aber nie zustande kam. 

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Dass dieser "Runde Tisch Stadionneubau" bisher nicht initiiert wurde, werfen die Verfasser Geisel vor, "soll doch gerade dieses Instrument zur Versachlichung der Debatte beitragen". Da das Thema Stadionbau von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet werde, stünde es "aber gerade unserer Stadt gut zu Gesicht, auch bei konträr geführten Diskussionen nach einem gemeinsamen Ergebnis zu suchen".

Gerade in der "Zeit des Zusammenwachsens der geteilten Stadt" sei dies ein wichtiges Instrument gewesen - und somit sei ein Runder Tisch "ein gutes Stück Berliner Streitkultur". 

Im Oktober gab es ein Gespräch mit Geisel, bei dem laut Initiative versprochen wurde, "uns zu einem weiteren Gespräch einzuladen". Diese Einladung sei aber bis heute nicht erfolgt. Es sei nun an der Zeit wieder miteinander zu sprechen "und nicht übereinander".

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false